Gigaset GS110
TEIL 2
Display | 5,7 Zoll (19,5:9 Format) 1200 x 600 Pixel, Pixeldichte beträgt 233 ppi |
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CPU | Spreadtrum SC9863A Octa-Core, 64bit, 4x 1.60 GHz 4x 1.20 GHz Cortex-A55 / GPU: IMG8322 |
RAM | 1 GB RAM |
Speicher | 16 GB (mit microSD bis zu 256 Gigabyte erweiterbar) |
Betriebssystem | Android 9.0 „Pie“ Go |
Haupt-Kamera | 8MP f/2.8 Blende; Mono-LED-Blitz. |
Frontkamera | 5 Megapixel; mit LED-Blitz |
Anschlüsse | USB-Typ-C-Ladenaschluss, 3.5mm-Klinke |
Akku | 3.000 mAh; wechselbar |
Konnektivität | Wi-Fi 802.11 b/g/n 2,4 GHz. Mobilfunknetz bis 4G, Wi-Fi Direct, Bluetooth 4.2 und GPS, A-GPS, GLONASS |
Abmessungen (LxBxH) | 155 mm x 73,1 mm x 9,7 mm |
Gewicht | 154 Gramm |
Lieferumfang | Gigaset GS110 10 Watt-Netzteil USB-Typ-C-Ladekabel 3.000 mAh Akku Polycarbonat-Rückseite Bedienungsanleitung |
Performance
Gleich vorneweg kann ich beim Gigaset GS110 klar sagen, dass es sich hier nicht um ein Smartphone mit top CPU, GPU, RAM usw. handelt. Dennoch laufen die Standard Anwendungen und Games mit geringeren Anforderungen problemlos.
Beim Gigaset GS110 setzt das Unternehmen auf einen Spreadtrum SC9863A Octa-Core (8-Kern) Prozessor. Dieser CPU kommt von dem Unternehmen Unisoc, welches bisher eher unbekannt war, da es Chipsätze lediglich für die „billigen“ Smartphones hergestellt hat. Mit dem neuen Anfang 2019 vorgestellten SC9863A, hat man jedoch einen achtkernigen ARM-SoC im Sortiment, der die Cortex-A55-Technologie verwendet. Von den insgesamt 8-Kernen, takten vier mit jeweils 1,2 und die vier anderen mit bis zu 1,6 GHz. Zwar handelt es sich hier um einen 64-Bit CPU, jedoch wurde dieser weiterhin im 28 nm Verfahren hergestellt. Andere Hersteller wie Samsung, Qualcomm und Huawei stellen ihre CPU´s bereits im deutlich besseren 7-Nanometer-Verfahren her. Der Prozessor im Gigaset GS110 wird von einem IMG8322 GPU und einem etwas mager bemessenen 1 GB RAM unterstützt. Hier hätte man wirklich mehr als 1 GB integrieren können, den das ist absolut nicht mehr zeitgemäß, egal ob es sich hier um ein Einsteigergerät handelt oder dieses für Android 9 Go ausreichend ist. Somit kann einem hier klar sein, dass es für dieses Gerät sicherlich keine Updates auf das nächste Android (Android 10 Go) geben wird.
Beim internen Flash-Speicher dürften die 16 GB wiederum für die meisten ausreichen. Klar ist dies nicht besonders viel, doch ihr müsst hier bedenken, das Smartphone ist kein Mittelklasse-Gerät, geschweige denn ein Oberklassen-Smartphone. Es handelt sich um ein Gerät, welches ihr z. B. euren Eltern oder Großeltern kauft. Zudem lässt sich der Speicher mit einer Micro-SD-Speicherkarte, die inzwischen ganz günstig erhältlich sind um bis zu 256 GB erweitern. Daher sollte es vom Speicher definitiv kein Problem geben, eher wird es beim Prozessor oder dem Arbeitsspeicher kritisch.
Dass man beim verbauten Speicher keinen rasanten Speicher erwarten kann, sollte einem hier beim Gigaset GS110 natürlich eigentliche ebenfalls logisch sein. Für Mama, Papa oder Oma und Opa, die einfach nur ein Smartphone zum Anrufen, via WhatsApp schreiben und gelegentlich Bilder machen benötigen, reicht diese Geschwindigkeit auch problemlos aus. Für alle anderen natürlich nicht, aber ihr kauft euch dann auch ein Gerät, das nicht nur 110€ kostet, sondern meistens 300€ oder sogar einiges mehr (über 1100€). Laut AndroBench erreicht der interne Speicher beim Schreiben 57 MB/s und beim Lesen 61 MB/s, daher reden wir hier im Vergleich zu den bisherigen Gigaset-Geräten wirklich nicht von einem schnellen Smartphone, bezogen auf den Speicher. Erfreulich ist wiederum, das Android Go hier von den 16 GB Speicher wenig wegnimmt. Das System nimmt knapp über 4 GB ein und die vorinstallierten Android-Apps weitere 2 GB. Somit bleiben einem selbst etwas mehr als 9 GB frei zur Verfügung, welche wie bereits erwähnt via Micro-SD-Speicherkarte erweitert werden können.
Die meisten nicht besonders anspruchsvollen Apps laufen auf dem Gigaset GS110 ohne Probleme. Also könnt ihr hier problemlos hin und wieder eure Mails lesen/beantworten, WhatsApp installieren und mit euren Freunden und Verwandten kommunizieren, aber auch im Internet surfen sollte im Alltag auf den meisten Seiten kein Problem darstellen. Ich habe im Test verschiedene Webseiten mit mehren Bilder usw. besucht und dabei kam es zu keinen Aussetzern oder Abstürzen. Lediglich bei besonders anspruchsvollen Apps wie Instagram, Facebook oder bei der App „Antut“ musste ich feststellen, dass vor allem beim Starten, der geringe Arbeitsspeicher Probleme bereitet. Dies wirkte sich soweit aus, dass die App langsam startet oder teils sogar abstürzt.
Schon die technischen Daten des Gigaset GS110 zeigten mir ganz klar, dass ich hier bei der Performance, was den Bereich Spiele angeht, nicht besonders viel erwarten sollte. Daher hab ich die besonders anspruchsvollen Spiele auch gar nicht erst installiert. Das ist ja soweit auch ok, denn schließlich wird sich dies jeder von euch soweit eigentlich denken können, dass dieses Einsteiger-Smartphone nicht dafür ausgelegt ist.
Der verbaute CPU, RAM und GPU wäre dafür einfach nicht stark genug. Somit laufen auf dem Gigaset GS110 lediglich Spiele wie z. B. Gardenscapes usw, also solche, welche sich sowohl bei der grafischen Leistung, als auch bei den Animationen in Grenzen halten. Leider kann ich euch zu diesem Smartphone ausnahmsweise keine Werte zu den Benchmarktests mitteilen, denn Geekbench konnte ich darauf nicht installieren, und Antutu hängte sich immer wieder auf. Das Scrollen durch die verschiedenen Webseiten läuft weitestgehend flüssig. Lediglich wenn viele Bilder und andere Animationen auf der Webseite integriert sind, merkt man hier ein leichtes ruckeln.
(Performance: 2,5 von 5 Punkten)
Display
Beim Display setzt Gigaset wie bereits angedeutet auf ein großes 6,1 Zoll große IPS-Display. Dieses ist zwar eine gute Neuerung, denn bisher hatten die Gigaset Geräte immer einen deutlichen breiten Rand an der Ober- und Unterseite. Jedoch kann das Display in anderen Punkten dennoch nicht wirklich überzeugen. Dies liegt daran, dass dieses zum einen lediglich mit 1.200 x 600 Pixeln auflöst, was einer Pixeldichte von 233 ppi entspricht. Somit ist die Auflösung deutlich geringer als bei den bisherigen Gigaset-Smartphones und trotz des geringen Preises nicht wirklich zeitgemäß. Man erkennt hier z. B. beim Betrachten der Notch teils einzelne Pixel.
Der Formfaktor des Gigaset GS110 liegt nun bei einem Wert von 19,5:9 und der Screen-to-Body-Ratio steigt von bisher unter 80 % dank schmäleren Rändern auf 85 %. Dieser Wert gibt an, wie viel der Vorderseite mit einem Display abgedeckt ist. Die max. Helligkeit des IPS-Display, welches bis zu 5 Touchpoints registrieren kann, liegt bei geringen 400 cd/m2. Daher sind wir hier beim Gigaset GS110 wieder bei einem etwas dunkleren Display. Hier bieten einige andere Hersteller zum Teil noch etwas hellere Helligkeiten, was vor allem im Alltag im Freien Vorteile bietet.
Im Indoor-Einsatz und im Schatten wiederum macht die etwas geringe Helligkeit nichts aus. Dieses Manko sollte einem beim kauf natürlich bewusst sein, schließlich kauft man hier ein Gerät, das knapp über 100€ kostet. Ansonsten ist das Display angesichts des Preises ganz gut, die Farben werden kräftig genug dargestellt und der Kontrast geht soweit ebenfalls in Ordnung. Hier darf man eben keine große Wunder erwarten, daher sind auch die üblichen Farbverläufe zu erkennen, wenn man auf das Display von der Seite blickt. Diese machen sich mit einem leichten Blau-/ und Gelb-Stich bemerkbar.
(Display: 3,5 von 5 Punkten)
Akku
Der Akku im Gigaset GS110 ist 3.000 mAh groß und als Besonderheit wie bereits erwähnt wechselbar. Dieser ist zwar nicht ganz so groß wie bei einigen anderen Gigaset Smartphones (GS280 usw.), doch im Vergleich zu vielen anderen Smartphones immer noch verhältnismäßig groß. Zudem ist der Akku-Verbrauch dank der abgespeckten Android 9 Go, sowie der schwächeren Hardware sehr gering. Dabei wirkt sich der etwas schwächere CPU/GPU, RAM und das geringer auflösende Display positiv auf den Alltagstest aus. Schließlich kann man hier gegenüber der Konkurrenz, mit einer deutlich längeren Laufzeit rechnen.
Nutzt man das Gigaset GS110 im normalen täglichen Gebrauch lediglich zum Webbrowsing, WhatsApp-Nachrichten verfassen und hin und wieder ein Foto knipsen, dann packt das Gerät problemlos zwei Tage oder bei weniger nutzen sogar fast drei Tage. Spielt man wiederum häufig mit dem Smartphone verschiedene Games, dann reicht der Akku je nach Intensität nur bis zum Abend. Sobald der Akku am Abend oder auch über den Tag leer sein sollte, dann wird dieser via USB-Typ-C Ladekabel und dem 10 Watt Netzteil wieder mit Strom versorgt. Bis der Akku voll aufgeladen ist, vergehen knapp 3 Stunden.
(Akku: 4,5 von 5 Punkten)
Kamera
Gigaset hat beim GS110 lediglich eine Hauptkamera mit 8 Megapixeln und einer Blende von f/2.8 verbaut. Auf den Bildern mag es eventuell auf den ersten Blick so aussehen, als wäre wie beim iPhone X eine Dual-Kamera verbaut, doch dem ist nicht so. Unter der Single-Kamera ist nämlich lediglich ein Mono-LED Blitz verbaut. Die 8MP sind meiner Meinung nach selbst bei einem Smartphone in dieser Preisklasse zu gering, denn diese befindet sich ungefähr auf dem Niveau einer guten Frontkamera.
Bei meinen Testaufnahmen stellte ich fest, dass der Autofokus sehr langsam arbeitet. Dies ist soweit ärgerlich, denn wenn man das Gigaset GS110 z. B. seinen Eltern schenkt und diese Bilder von ihren Enkeln machen wollen, werden diese oftmals keine guten Bilder machen können. Möchte man besondere Momente festhalten, dann ist ein schneller Autofokus wichtig, doch genau die gelingt mit dem Gigaset GS110 leider nicht. Ebenso kann man die Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen absolut vergessen. Diese sind total verrauscht und somit völlig ohne Details und Schärfe, was daran liegt, dass keinerlei Bildstabilisator verbaut wurden. Daher verwackeln die Bilder besonders bei schlechten Lichtverhältnissen zu sehr. Doch selbst bei guten Lichtverhältnissen sind die Bilder nicht scharf genug und Details gehen total verloren. Ebenso ist die Dynamik sehr schwach, sodass z.B. der Himmel zu sehr überbelichtet wird.
Die Frontkamera löst mit maximal noch geringeren 5 MP auf. Damit gelingen im Großen und Ganzen bei gutem Licht brauchbare Aufnehmen. Jedoch hat die Frontkamera etwas zu sehr Probleme, die verschiedenen Helligkeitsstufen zu erkennen, sodass es bei den Fotos dazu kommt, dass vor allem der dunkle Bereich sehr gleich aussieht. Was zur Folge hat, dass man hier keine wirklichen Kanten und Details mehr wahrnehmen kann.
Videos können mit dem Gigaset GS110 wie bisher bei sämtlichen anderen Gigaset Smartphones lediglich mit maximal 1.080p und 30 fps aufgenommen werden. 4K-Videos werden daher ebenso wenig unterstützt wie Slow-Motion aufnahmen.
(Kamera: 2,5 von 5 Punkten)
Software
Auf dem Gigaset GS100 ist Android 9 Go installiert. Dabei handelt es sich um eine abgespeckt Version der regulären Android 9 -Version, welche dadurch auch auf leistungsschwächeren Geräten flüssig läuft. Der auf meinem Testgerät installierte Sicherheitspatch stammt vom Juli 2019 und ist daher auch nicht mehr wirklich der aktuellste.
Durch den Einsatz von Android 9 Go, hält sich die Menge an sogenannter Bloat-Ware in Grenzen. Neben den üblichen Apps wie Google Chrome, Kalender, Rechner usw. sind auch Google Apps wie Google Go, YouTube, Gmail, Google Assistant Go und Google Maps Go vorinstalliert. Android Go hat nicht nur den Vorteil, dass dies auch leistungsschwächeren Geräten flüssiger läuft, sondern auch, dass das System weniger Speicher verbraucht. Somit stehen dem Nutzer von verbauten Flash-Speicher mehr Speicherplatz zur Verfügung.
Das System startet aufgrund der etwas schwächeren Ausstattung nicht gerade schnell, hält sich jedoch im Vergleich zu iOS-Devices und manch anderen Android-Smartphones auf einem ähnlichen Niveau.
(Software: 3,5 von 5 Punkten)