JBL Tour Pro+ TWS
TEIL 2
Kopfhörer-Art | True-Wireless In-Ear Kopfhörer |
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Kategorie | Bluetooth Kopfhörer (Bluetooth 5.0) |
Farbe | Schwarz |
Akku | integriert, Lithium-Polymer-Akku Akku Ohrhörer: 8 h (ohne ANC) 6 Stunden (mit ANC) Akku Ladecase: 24 h Gesamt somit ca.: 32 h |
Gewicht | 71,8 g (Ohrhörer und Ladebox) 15 g (beide Ohrhörer) 56,8 g (Ladebox) |
Material | Ohrhörer und Ladecase aus Kunststoff |
Konnektivität | Bluetooth 5.0 Audio-Codec: SBC und AAC. Unterstützte Profile: A2DP V1.3, AVRCP V1.6, HFP V1.7 Fast Pairing von Google wird unterstützt. |
Treiber | Dynamische Treiber mit einer Größe von 6,8 mm (links und rechts) |
Frequenzbereich | 20 Hz–20 kHz |
Treiberempfindlichkeit bei 1 kHz/ 1 mW (dB | 100 dB |
Impedanz (Ohm) | 16 Ohm |
Lieferumfang | JBL Tour Pro+ TWS je ein Satz Ohrstöpsel in 5 verschiedenen Größen je einen Satz Stabilisatoren in 2 Größen 1 x USB-C-Ladekabel 1 x Ladestation 1 x Garantie/Warnung 1 x Kurzanleitung/Sicherheitsdatenblatt |
Tragekomfort
Auf den ersten Blick wirken die JBL Tour Pro+ TWS natürlich etwas klobiger als die vor kurzem von mir getesteten JBL Live Pro+ TWS. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass diese nicht angenehm im Ohr sitzen, denn mit dem Tragekomfort bin ich sehr zufrieden. Der Halt ist dank der Stabilisatoren mit der leichten Erhöhung sehr sicher, denn dieser sorgt dafür, dass sich die beiden In-Ears beim leichten eindrehen, in das Ohr in der Ohrmuschel verankern. Das Ergebnis ist ein komfortabler und sicherer halt selbst nach sehr langem Tragen, ohne dass hier etwas stört bzw. drückt.
JBL liefert zum Anpassen der In-Ears insgesamt fünf Silikon-Eartips mit, welche in den Standard-Größen S, M und L sowie zusätzlich noch in zwei flacheren Ausführungen in M und L beiliegen. Außerdem liegen auch von den Silikonringen, welche JBL Stabilisatoren nennt, für jeden in-Ear zwei Ausführungen bei. Dadurch kann man den sitzt der beiden In-Ears ziemlich genau auf die eigene Ohröffnung anpassen, sodass daraus eigentlich ein sehr guter halt entsteht. Für kurzes Rennen usw. halten die Ohrhörer gut im Ohr, doch bei längeren sportlichen Aktivitäten sollte man auf jeden Fall beachten, dass hier keine zusätzliche Absicherung in Form von Ear-Hooks oder Flügeln vorhanden ist, welche sich noch besser in der Ohrmuschel verankern könnten.
Ob die In-Ears richtig im Ohr sitzen, könnt ihr entweder selbst entscheiden oder über die App prüfen, hier gibt es im Untermenü eine Funktion, die einen kurzen Ton wiedergibt und euch dann direkt mitteilt, ob alles richtig sitzt oder z. B. einer und der Ohrhörer nachjustiert werden sollte. Dies funktioniert über die verbauten Mikros in der Innenseite der Ohrhörer, die dabei prüfen können, ob Geräusche von außen durchkommen bzw. ob der Ton durch einen falschen oder zu lockeren sitzt leicht entweicht.
(Tragekomfort: 4 von 5 Punkten)
Bedienung
JBL setzt bei diesen In-Ears auf eine berührungsempfindliche Oberfläche zur Bedienung. Dies hat zwar den Vorteil, dass man sich die In-Ears nicht ins Ohr drückt, wenn man z. B. eine Taste drücken muss, doch ein Nachteil bringt dies zugleich automatisch mit sich. So kann man die In-Ears nämlich nicht über die Touch-Funktion einschalten und benötigt so stets das Ladecase. Zudem ist es dann auch so, dass der Akku beim Einsetzen ins Case immer geladen wird, wie es z. B. auch bei den AirPods der Fall ist, was somit auf Dauer dafür sorgt, dass der Akku schneller kaputt geht.
Über die JBL Headphones App kann man bei Bedarf die Belegung der Touch-Zuweisung etwas verändern, jedoch hat man hier dann nicht komplett die freie Wahl, sondern kann aus verschiedenen Settings das passende Auswählen. Von Werk aus ist die Bedienung so gewählt, dass man durch das antippen der linken Oberfläche zwischen ANC und dem Umgebungsmodus wechseln kann, während man durch ein zweimaliges antippen die TalkThru-Funktion ein- und ausschalten kann. Die Musiksteuerung erfolgt wiederum am rechten In-Ear, sodass ein einmaliges berühren, die Musik pausiert und ein doppeltes zum Vor- und dreimaliges Antippen einen Musiktitel zurückspringt. Einen eingehenden Anruf kann man bei den JBL Live Pro+ TWS über beide Seiten annehmen, indem man einmal auf einen der beiden In-Ears tippt und möchte man den Sprachassistenten nutzen, muss man eine Seite der In-Ears länger berührt halten.
Von den Werkseinstellungen muss man auf eine Lautstärkeregulierung verzichten, doch wenn man in den Einstellungen der App z. B. auf die Titelauswahl verzichtet, kann man anstelle von dieser die Lautstärke regulieren usw.
(Bedienung: 4 von 5 Punkten)
Klang
JBL setzt bei den Tour Pro+ TWS je In-Ear auf einen 6,8 mm Treiber, der überraschenderweise fast halb so klein wie bei den JBL Live Pro+ TWS ist. Dies muss jedoch keineswegs bedeutet, dass somit der Klang schlechter ist, denn kleinere Treiber können durchaus ebenso gut oder sogar besser klingen. Die klangliche Abstimmung ist hier typisch für JBL, denn die Tour Pro+ TWS trumpfen von Werk aus mit einem gut abgestimmten Klangbild auf, welches von kräftigen Bässen mit einem sehr ordentlichen Tiefgang begleitet wird.
Der Klang gefällt mit wie bereits bei den JBL Live Pro+ TWS sehr gut und klingt hier sehr ähnlich, nur dass ich ehrlich zugeben muss, dass JBL hier noch eine kleine Schippe draufgelegt hat. Schließlich bieten die JBL Tour Pro+ TWS bezüglich des maximalen Outputs nochmals etwas mehr Reserven und der Bass hat nochmals einen kräftigeren Punch. Die Tieftöne entfalten sich hier im Ohrkanal hervorragend und somit überzeugt die JBL Tour Pro+ TWS bei eigentlich allen Musik-Genres. Der Bass ist hier doch keineswegs zu dominant, sodass dieser die Mitten und Höhen verschluckt, aber es herrscht hier eben die typische Mainstreamabstimmung, die somit ganz klar der Mehrheit gefallen wird, schließlich bevorzugen sehr viele die bassbetonte Musik. Die Höhen und Mitten sind definitiv Präsent, aber beiden fehlt es hier etwas an Detailreichtum und die Mitten könnten definitiv etwas eindringlicher sein. Die Stimmwiedergabe ist wiederum sehr gut, denn ich hab über die In-Ears gerne Hörbücher gehört, doch Instrumente und Gesang werden hier leider nicht ganz so detailreich wiedergegeben, wie ich es über gute neutral abgestimmt Kopfhörer gewohnt bin.
Bei der Sprachverständlichkeit bim Telefonieren habe ich nichts zu beanstanden, denn hier sorgen die insgesamt drei Mikrofon je In-Ear dafür, dass die eigene Stimme klar und verständlich übertragen wird. Hier war ich selbst beim Test im Freien sehr begeistert, denn auch hier werden Störgeräusche wie z. B. die sonst häufig vorkommenden und störenden Windgeräusche oder Motorengeräusche von einigen vorbeifahrenden Autos sehr zuverlässig eliminiert. Lediglich im viel befahrenen Straßenverkehr in der Stadt beklagte sich meine Gesprächsperson hin und wieder aufgrund von Rauschen im Hintergrund, was jedoch von der Elektronik übermittelt wird, weil diese versucht, die lauten Geräusche des Verkehrs zu neutralisieren. Zu guter Letzt versteht man selbst die Gesprächsperson sehr klar und deutlich und auch sonst gibt es hier nichts zu beanstanden.
Die Latenz beim ansehen von Filmen und Videos haben eigentlich inzwischen alle Hersteller im Griff und so konnte ich auch bei den JBL Tour Pro+ TWS keine Verzögerungen zischen dem auf dem Smartphone dargestellten Bild und dem Ton, der über die Kopfhörer wiedergegeben wird, feststellen. Dafür kann man dank der neuen Technologie Smart Audio bestimmen, dass man gerade Musik hört, dann wird der Fokus auf eine gute klangliche Wiedergabe gelegt oder man wählt den Videomodus, dann wird die Latenz reduziert, sodass diese von einem menschlichen Auge nicht bemerkt wird.
(Klang: 4,5 von 5 Punkten)
App
JBL bietet für viele Kopfhörer eine kostenlose App-Anbindung für iOS und Android Smartphones an, über die man weitere Personalisierung vornehmen kann.
Direkt auf der Startseite kann man dabei wie von allen mit der App kompatiblen JBL Kopfhörer den Akkustand in 10 % Schritten des Ladecase und der beiden In-Ears getrennt voneinander einsehen. Darunter findet man dann zudem die wichtigsten Funktionen, mit denen man das ANC aktivieren kann und hat Zugriff auf die Umgebungsgeräusch-Kontrolle, bei der man sofern aktiv zwischen Ambient Aware oder TalkThru wechseln kann. Zu guter Letzt ist darunter noch die Smart Audio & Video Funktion integriert worden, über welche man bestimmen kann, ob der normale Modus für eine stabile Verbindung, der Audio-Modus für den besten Klang oder der Video-Modus für eine perfekte Synchronisation zwischen Video und Audio bevorzugt werden soll.
Die üblichen Einstellungen wie z. B. der Equalizer stehen hier natürlich auch zur Verfügung und ermöglicht es entweder zwischen einigen voreingestellten EQ-Settings zu wählen oder einen eigenen zu erstellen und diese abzuspeichern.
Außerdem können über die App selbstverständlich wie gewohnt Firmware-Updates installiert werden, oder man kann die automatische Abschaltung aktivieren, was natürlich dafür sorgt, dass der Akku geschont wird. Eine tolle Funktion ist auch die integrierte Kopfhörer-Suchfunktion. Dabei geben die Kopfhörer einen permanenten Piepton von sich, der beim Finden der In-Ears sehr hilfreich ist und und der Passformtest ist ebenfalls nützlich, damit man prüfen kann, ob die In-Ears mit den gewählten Anpassstücken richtig sitzen. Eine neue Funktion ist „Mein Alarm“ die dabei helfen kann, z. B. während der langen Geschäftsreise entspannter einzuschlafen. Dabei kann man bestimmen, wie lange die Musik gespielt werden soll und wie lange man danach schlafen möchte. Der Clou dabei ist, dass während der Zeit, die man als schlafen definiert hat, die Musik automatisch deaktiviert wird, aber das Noise Cancelling aktiv bleibt, sodass einen die typischen Störgeräusche im Zug nicht stören.
App: 4 von 5 Punkten)
Ausstattung
ANC / Umgebung ein-/ausblenden
JBL hat die Tour Pro+ TWS mit ANC ausgestattet, was zu dem geforderten Preis natürlich auch absolute Pflicht ist, denn sonst wäre die UVP mit 200€ definitiv zu hoch angesetzt. Das aktivieren von ANC führt auch bei diesem Modell funktionsbedingt zu einem dezenten Grundrauschen, welches sich jedoch absolut im Rahmen hält. Dieses Rauschen wird nämlich schon beim Abspielen von recht leiser Musik problemlos überspielt bzw. neutralisiert.
Das aktivieren von ANC hat jedoch auch zudem wie bereits bei den JBL Live Pro+ TWS das Problem, dass dies die Klangeigenschaften leicht beeinflusst, denn das aktivieren von ANC führt dazu, dass der Bass, der von Grund auf schon sehr kräftig ist, nochmals etwas kräftiger wird. Ambient Aware führt zudem aufgrund der Übertragung des Klangs über die Mikrofone zu einem stärker hörbaren Rauschen, was bei TalkThru ebenfalls zu hören ist, aber minimal geringer ausfällt. Dafür sorgen die beiden Funktionen dafür, dass die Geräusche um einen herum verstärkt zu einem durchgelassen werden und bei einer mittleren Lautstärke kann man je nach Musikrichtung die Mitmenschen noch gut verstehen.
Das ANC arbeiten gut, aber dies nur bei sehr tiefen bis mittleren Frequenzen, sodass es Motorgeräusche zuverlässig herausfiltert, aber bei hohen Frequenzen teils Probleme hat. Beim Wechseln zwischen den Modis wird einem der aktuell aktive Modus per Sprache angesagt, was mir gut gefällt, denn so muss ich nicht extra in der App nachsehen, welcher Modus aktiv ist, sondern bekomme es eben direkt mitgeteilt.
Akkulaufzeit
Bei der Energieversorgung der JBL Tour Pro+ TWS setzt JBL auf einen 55 mAh großen Akku, welcher somit exakt gleich groß ist wie beim JBL Live Pro+ TWS. Dieser Akku in jedem der beiden In-Ears sorgt für eine ausreichend lange Akkulaufzeit von bis zu 8 Stunden am Stück (ohne ANC und mit ANC rund 6 Stunden. Dies ist zwar sicherlich kein Spitzenwert, aber meiner Meinung nach eine absolut ausreichende Laufzeit, denn ich glaube, kaum jemand wird hier mehr als 6 bzw. 8 Stunden am Stück Musik über die Kopfhörer hören.
Da die Kopfhörer im Case wie üblich nicht nur aufbewahrt werden können, sondern automatisch der Akku auch wieder aufgeladen wird, ist es wichtig, diese immer im Ladecase zu verstauen. Das Etui mit seinem 510 mAh Akku bietet die Möglichkeit, die In-Ears insgesamt bis zu drei Mal von komplett leer auf voll aufzuladen, sodass man auf eine gesamte Akkulaufzeit von ca. 32 Stunden kommen kann.
Sofern man die In-Ears spontan aufladen muss, da man diese z. B. vergessen hat, ins Ladecase einzusetzen, damit diese wieder für den nächsten Tag voll aufgeladen sind, hat JBL hier eine Schnellladefunktion integriert. Diese nützliche Funktion sorgt dafür, dass die beiden In-Ears bereits nach nur 10 Minuten Aufladen im Ladecase für eine ganze Stunde Musikhören bereit sind.
Des Weiteren ist die zusätzliche Funktion, dass man das Case nicht nur kabelgebunden aufladen kann, sondern auch induktiv via Qi-Ladestation sehr toll. Dabei gilt jedoch zu beachten, dass die Ladezeit bei Qi oftmals länger dauert als mit Kabel, sodass das Ladecase mit USB-C bereits nach gut 2 Stunden komplett aufgeladen ist und beim induktiven Laden insgesamt knapp 4 Stunden vergehen. Während des Ladevorgangs zeigt einem die LED an der Unterseite des Case an, wann dieses voll aufgeladen wurde, rot blinkend steht für einen niedrigen Akkustand, rot leuchtend, zeigt den erfolgreichen Ladevorgang an und sobald die LED ausgeht, ist das Case voll aufgeladen.
Eine sehr sinnvolle Funktion, welche ich auf jeden Fall in der App aktivieren würde, ist die automatische Play/Pause Funktion. Dadurch wird die Musik vollkommen automatisch und sehr zuverlässig bei der Entnahme der beiden In-Ears aus dem Ohr angehalten und wieder fortgesetzt, wenn man diese einsetzt. Ebenso kann man hier noch das automatische Abschalten aktivieren, sodass die Kopfhörer automatisch nach 15 Minuten, 30 Minuten, 1 Stunden oder 2 Stunden ohne Musikwiedergabe bzw. Bluetooth-Verbindung ausgeschaltet werden.
Bluetooth
Beim Bluetooth setzt JBL auf den Bluetooth-Standard 5.0 mit Fast Pair, sowie Dual Connect+. Fast Pair ermöglicht hier ein sehr schnelles Verbinden mit kompatiblen Android-Geräten. Dabei handelt es sich um das Pedant zur Apple-Technologie, die es ermöglicht, dass direkt durch das Öffnen des Case, die In-Ears mit dem Android Smartphone schnell und einfach gekoppelt werden können. Dank Dual Connect+ können die Kopfhörer nicht nur im Stereo, sondern bei Bedarf auch jederzeit einzeln im Single-Modus verwendet werden und dabei ist es völlig egal, ob man den rechten oder linken In-Ear bevorzugt.
Das Koppeln mit einem iPhone ist hingegen wie gewohnt auch nicht sonderlich umständlich, denn dies erfolgt ganz normal über die Einstellungen->Bluetooth und hier wählt man dann, nachdem man die Kopfhörer aus dem Case genommen hat die „JBL Tour Pro+ TWS“ aus. Die Bluetooth-Reichweite hat mir im Test gut gefallen, denn diese war zum einen sehr stabil und zudem auch mit gut 13 bis 15 Metern indoor überraschend hoch.
(Ausstattung: 4 von 5 Punkten)