Garmin Edge 1030 Plus

TEIL 2
Stromversorgung | Akku |
---|---|
Akku-Art (Laufzeit) | Li-Ionen (bis zu 24 Stunden) |
GPS | Unterstützung für GPS / GLONASS / GALILEO |
Farbe | Schwarz |
Display | Touchscreen, farbig, 282 x 470 Pixel, 8.9 cm (3,5″) Zoll |
Abmessungen | Breite: 58 mm; Höhe: 114 mm; Tiefe: 19 mm |
Gewicht | 124 g. |
Speicher | 32 GB (nicht erweiterbar) |
IP-Klasse (Wasserdichte) | IPX7 |
Vorinstallierte Karten | weltweite Karte |
Lieferumfang | Garmin Edge 1030 Plus Halterungen für verschieden Lenkerdruchmesser und Arten (Standard- und Aero-Halterung) Micro-USB-Kabel Befestigungsband Handbücher |
Ersteinrichtung und Montage
Vor der Ersteinrichtung ist es eigentlich wie bei allen Geräten mit einem fest verbauten Akku zu empfehlen, das Garmin Edge 1030 Plus erst einmal komplett aufzuladen. Damit wird dafür gesorgt, dass der Akku direkt weiß, wann er komplett voll ist und wann dieser leer ist. Somit findet dann quasi direkt eine Kalibrierung des Akkus statt.
Die Montage des Garmin Edge 1030 Plus ist soweit sehr einfach und schnell erledigt. Dazu können die unterschiedlich großen Lenkerhalterung mithilfe von den beiliegenden verschieden großen Halte-Gummis am Lenker oder dem Vorbau befestigt werden. Außerdem liegt die sogenannte Aero-Lenkerhalterung bei, die dafür sorgt, das das Navi leicht vor dem Lenker hängt und das absolut sicher, da diese mir einer Schraube befestigt wird. Der benötigte Inbusschüssel liegt hier im Lieferumfang übrigens bei. Letztere Halterung empfiehlt sich vor allem bei Rennrädern, da man hier sowieso meist kürzer entfernt vom Lenker sitzt, ob man zusätzlich noch eine der Gummiringe in die Aero-Halterung einlegen muss und vor allem welche, hängt hier vom Lenkerdurchmesser ab.
Sollte man sich für das Garmin Edge 1030 Bundle entschieden haben, dann liegen im Lieferumfang auch ein Herzfrequenzsensor, ein Trittfrequenz- und Geschwindigkeitssensor bei. Die zwei letzt genanten Sensoren sind ebenfalls schnell angebracht und können auch bei Bedarf schnell von einem zum anderen Rad gewechselt werden, da diese lediglich via Gummis am Rad und der Kurbel befestigt werden.
Nun zur Einrichtung des Garmin Edge 1030 Plus. Direkt nach dem Einschalten muss man erst einmal die Sprache einstellen, dann soll man sich die „Garmin Connect-App“ aus dem Appstore laden, welche kostenlos für iOS (Apple-User) und im Google Play Store (Android-User) erhältlich ist. Durch das Tippen auf fortfahren auf dem Display des Garmin Edge 1030 Plus sucht das Navi nach einem Smartphone, dazu sollte jedoch Bluetooth eingeschaltet sein. Nun in die Garmin Connect App gehen und dort sollte einem direkt angezeigt werden, dass eine Verbindung zum Garmin Edge 1030 Plus möglich ist. Hier im Menü dann auf Verbinden tippen und anschließend auf Start. Sobald der Bluetooth-Code an beiden Geräten angezeigt wird und identisch ist beim Smartphone auf Koppeln tippen, damit beide eine Bluetooth-Verbindung miteinander eingehen können.
Ist dies getan, muss man noch die Maßeinheit (Metrisch) und das Zeitform (12 oder 24 Stunden) auswählen. Das eigene Geschlecht auswählen sowie das Geburtsdatum, Gewicht und Größe. Anschließend kann man bei Bedarf die Sensoren, wenn man z. B. das Bundle gekauft hat, direkt mit dem Gerät koppeln oder andere Geräte wie z. B. den Garmin Varia Radar, den ich übrigens auch gerade teste. Im darauffolgenden Untermenü kann man Aktivitätsprofile anlegen, was ich natürlich gemacht habe und man so direkt wählen kann, welche Radtypen man fährt (bei mir Rennrad, Mountainbike und Indoor). Zu guter Letzt kommen dann noch die Warnhinweise, dass man das Navi wegen der Ablenkung nicht währen dem Fahren bedienen soll usw. und schon ist das Gerät einsatzbereit.
Ich würde in den Einstellungen direkt das Garmin Edge 1030 Plus mit eurem WLAN daheim verbinden, denn dadurch könnt ihr direkt das aktuelle Software-Update mit zahlreichen Fehlerbehebungen und einigen neuen Funktionen installieren. Aktuelle Version Mitte August ist hier die kurz vor meinem Test veröffentlichte Version 3.0.
(Ersteinrichtung und Montage: 4,5 von 5 Punkten)
Display
Beim Display des Garmin Edge 1030 Plus handelt es sich um 3,5 Zoll (8,9 cm) kapazitives Farbdisplay. Dieses lässt sich, wie ich es bereits von anderen Garmin Outdoor-Navigationsgeräten kenne, nahezu unter allen Lichtbedienungen sehr gut ablesen und das auch beim Tragen einer Sonnenbrille. Der verbaute Helligkeitssensor, den ich auf jeden Fall aktivieren würde, arbeitet sehr zuverlässig und sorgt somit dafür, dass der Licht-Schatten-Wechsel hervorragend funktioniert. Fährt man z. B. von der sonnigen Straße in einen dunklen Tunnel, wird automatisch und sehr schnell die Hintergrundbeleuchtung des Displays hinzugeschaltet bzw. erhöht. Die Kontrastverhältnisse werden somit immer perfekt angepasst und man hat so auch in der Nacht alle wichtigen Daten und die Route im Blick.
Das 3,5 Zoll große Display löst mit 282 x 470 Pixeln auf, was zwar etwas geringer als beim vor Kurzem getesteten Mio Cyclo Discover ist, doch fürs Navigieren auf dem Rad ist diese Auflösung absolut ausreichend. Wäre die Auflösung nämlich höher, dann würde dies sehr der Akkulaufzeit zulasten fallen und wie gesagt, die Auflösung reicht hier vollkommen aus. Positiv für mich als Mountainbiker, da ich häufig mit Handschuhen fahren, dass der Touchscreen auch mit Handschuhen steuerbar ist. Dabei spielt es jedoch eine Rolle, wie dick die Handschuhe sind, also ein dünner Sommerhandschuh ermöglicht eine sehr gute Bedienung, während ein dickerer Handschuh dies wiederum nicht ermöglicht.
(Display: 4,5 von 5 Punkten)
Navigation
Neu beim Garmin Edge 1030 Plus ist, dass die vorinstallierten Karten nicht mehr nur regionsspezifisch sind, sodass man hierzulande z. B. nur die Europa Karten verwenden kann. Jetzt sind auch weitere weltweite Fahrradkarten verfügbar, welche man ganz einfach über Garmin Express am PC oder Mac auf das Gerät installieren kann. Dafür gibt es mit dem neusten Update der Software ein neues Menü zum Verwalten der ganzen karten. Somit hat man, egal wo man ist, immer die richtigen Karten auf dem Gerät bzw. kann, bevor man z. B. nach Amerika oder wo anders außerhalb von Europa plant, mit dem Rad fahren zu gehen, die Karten zuvor im Gerät installieren.
Beim Navigieren erwies sich der neue Pieper als besonders praktisch. Dieser soll lauter als beim Garmin Edge 1030 sein, was ich so auch bestätigen kann, denn ein Kollege hat das normale Garmin Edge 1030 und der Unterschied ist echt überraschend groß. Dieser Pieper ist sozusagen der Lautsprecher auf der Unterseite, der bei einem Navi sich dann bemerkbar macht, wenn man z. B. in Kürze abbiegen muss und bei einigen weiteren Hinweisen ertönt.
Bei der Navigation ist das Garmin Edge 1030 Plus ein hervorragendes Gerät. Endlich gibt es beim falsch Abbiegen nicht mehr ständig die Meldung, dass man wenden soll. Sollte man nämlich mit dem Gerät falsch abbiegen, dann hört man den typischen Piepton für den Hinweis, das es was Neues auf dem Display gibt, dann hat man in den meisten Fällen die Wahl, dass man die Navigation anhält oder umleitet. Wählt man hier nichts aus, dann fühlt sich das Anzeige-Element des Umleitungs-Button und dann wird automatisch eine Umleitung bzw. alternative berechnet. Im oberen Display-Rand erscheint dann die Meldung „Routing to Course“, sodass zusätzlich zur Lila-Strecke (berechnete Strecke) noch ein Teil violett wird (die Umleitung-Strecke).
Was bei Rennradtouren wie oben beschrieben wunderbar funktioniert hat, klappte beim Fahren mit dem Mountainbike (Mountainbike-Aktivitätsprofil) nicht immer so hervorragend. Hier kommt es gelegentlich bei Streckenabweichungen zur oben genanten Neuberechnung, was mir sehr gut gefallen hat, doch gelegentlich war es auch anders. Das bedeutet, es werden euch drei andere Varianten vorgeschlagen:
- Variante 1- „Auf andere Route tre“: Hierbei wird man schnell zur ursprünglichen Route zurückgeführt. Meist korrekt, indem man entweder Wenden muss oder in einem kleinen extra Bogen zum letzten Punkt, an dem man die Strecke verlassen hat, navigiert wird.
- Variante 2- „Punkte überspringen“: Hier wird man meiner Meinung nach am besten auf die Strecke zurückgeführt und muss nicht zuvor zum letzten Punkt der Strecke zurückfahren.
- Variante 3- „Abkürzung“: Diese Variante wird selten vorgeschlagen und macht meiner Meinung nach auch weniger Sinn. Wählt man diese Option, wird nämlich ein großer Teil der ursprünglichen Strecke übersprungen. So kann es durchaus auch vorkommen, dass die Strecke komplett ignoriert wird und man direkt zum letzten Punkt dem Ziel geführt wird.
Doch so viel sei gesagt, die erste Option ganz am Anfang, bei der man nichts wählen muss, ist für mich am sinnvollsten. Schließlich möchte ich Radfahren und das am Stück und nicht absteigen oder anhalten, da ich bei den anderen 3 Varianten jedoch erst eine Auswahl treffen muss und dabei im Idealfall noch anschauen möchte, wie die neue Route verläuft, macht dies für mich weniger Sinn. Hier sollte Garmin in den Einstellungen ermöglichen, dass man beim Verlassen der Route in den Einstellungen direkt wählen kann, welche Option der Neuberechnung man selbst haben möchte, und gut ist es.
Während der Radtour macht das Garmin Edge 1030 Plus, wie bereits gesagt sehr spaß, sodass es für mich von der Navigation das bisher beste Navi des Unternehmens ist. Toll ist z. B., dass bei einem langen Anstieg von der Kartenansicht automatisch in das Höhenprofil gewechselt wird, bei dem man dann genau mitgeteilt bekommt, wann der Anstieg beginnt, welche Steigung in % man gerade davon fährt und jederzeit sieht, wie viel Steigung man noch vor sich hat. Damit konnte ich meine Kräfte ideal für den Anstieg einteilen, wovon ich sehr begeistert war.
Der verbaute GPS-Chipsatz im Garmin Edge 1030 Plus ist sehr genau. Hierbei unterstützt das Gerät sowohl das amerikanische GPS, das russische GLONASS und das deutsche Galileo. In den Einstellungen kann man hier bequem wählen, welches Signal man nutzen möchte, zur Auswahl stehet hier nur GPS, welche immer genutzt werden muss, oder GPS in Kombination mit GLONASS oder GPS mit GALILEO.
Das Garnis Edge 1030 Plus kann wie die anderen Edge-Modelle mit weiteren Sensoren verbunden werden. Dazu zählt nicht nur der Lieferumfang des Bundles, bei dem nicht nur das Navi, sondern auch der Herzfrequenz-Brustgurt, Trittfrequenz- und Geschwindigkeits-Sensor dabei ist, sondern zahlreiche weitere Sensoren. Somit können z. B., zahlreiche Sensoren, die ANT+, Ant+ FE-C und Bluetooth unterstützen, mit dem Edge verbunden werden. Dazu zählt dann z.B auch das sehr praktische Garmin VARIA Licht & Radar oder eine elektronische Schaltung von Shimano Di2 und bzw. Sram.
Weite kompatible Geräte sind:
- Edge-Fernbedienung
- E-Bike (Shim. Steps)
- inReach
- VIRB
- VARIA Licht & Radar
- VARIA Vision
- Elektr. Schaltungen
- Shimano Di2
- Herzfrequenz
- Geschw./Trittfreqz. komb.
- Geschwindigkeit
- Trittfrequenz
- Leistungsmesser
- Smart-Trainer (FE-C)
Routen Planung
Zur Routen-Planung hat man beim Garmin Edge 1030 Plus einige Möglichkeiten, welche man jedoch direkt über den Startbildschirm wählen kann. Bevor man die Navigation startet, sollte man jedoch, sofern man beim Einrichten, wie ich mehrere Aktivität-Profile gewählt hat, erst die richtige Fortbewegungsart wählen, sprich ob Rennrad, Mountainbike usw. Schließlich berechnet das Edge 1030 Plus nach der gewählten Fortbewegungsart die Strecke, was beim Rennrad vor allem Straße und beim Mountainbike wiederum Waldweg sein wird.
Im Menüpunkt „Navigation“ kann man verschiedene Streckenberechnungen wählen, sodass man das Ziel direkt über die Karte wählen kann. Im weiteren Untermenü „Strecken“ kann man eine Strecke, die man gespeichert hat, auswählen, eine Route Planen, indem man den Standort, ein POI-Punkt oder zahlreiche andere Auswahlmöglichkeiten wählt oder was ich bevorzug, verwende einen Round-Trip (Rundkurs) plant. Mit Letzterem kann man z.B die Distanz, die man fahren möchte, bestimmt und bekommt automatisch mehrere Routen in der Umgebung vorgeschlagen, die den gewählten Kriterien entsprechen.
Speziell für Mountainbike gibt es die tolle Streckensuche, die sich „Mountainbike- Trailnavigation“ nennt. Dabei werden einem, nachdem man das Menü ausgewählt hat, mehrere Ortschaften und Städte in der Nähe gezeigt und die gefunden Single-Trails. Wählt man hier eine der Strecken aus, wird praktischerweise direkt die Distanz und der Schwierigkeitsgrad angezeigt bzw. man kann diese hierbei bestimmen. Sehr gut finde ich auch, dass man die Trails, welche oftmals nicht allzu lang sind, über den Routenplaner direkt mir einer längeren Tour verbinden kann.
(Navigation + Routen Planung: 4,5 von 5 Punkten)
Akkulaufzeit
Garmin konnte die Akkulaufzeit des fest verbauten Akkus von 20 Stunden (Edge 1030) auf 24 Stunden erhöhen. Dies sind natürlich hervorragenden Laufzeiten für ein GPS-Gerät, welche ich so am Stück kaum prüfen kann.
Wenn ich jedoch nach mehren Routen die prozentuale Reduzierung der Laufzeit pro Stunden beachte, kommt diese versprochen Laufzeit absolut hin. Jedoch hängt die Laufzeit sehr von den Einstellungen ab und welche Sensoren ihr damit verbunden habt bzw. natürlich auch auf die Helligkeit des Displays. Doch bei einer Stunde Fahrzeit verlor ich nur knapp 7 Prozenten, obwohl ich das Garmin Edge 1030 Plus mit meiner elektronischen Sram Force E-Tap Schaltung am Rennrad und dem Garmin Varia RTL516 verbunden hatte. Meiner Meinung nach eine hervorragende Laufzeit und sollte die einem doch nicht ausreichen, kann man sich noch zusätzlichen den Garmin Charge Power Pack kaufen, der an der Unterseite des Navis angeschlossen wird und die Laufzeit nahezu verdoppelt. Daher auch die goldenen Kontakte am Halter an der Rückseite.
(Akkulaufzeit: 4,5 von 5 Punkten)
App
Die Garmin Connect-App ist wie bereits erwähnt kostenlos sowohl für iOS als auch für Android erhältlich und bietet neben einer tollen Übersicht auch einige Zusatzfunktionen.
In der App kann man zum einen schön übersichtlich die Aktivitäten, die man absolviert hat einsehen, zu denen man dann beim Auswählen zahlreiche Informationen wie die gefahrenen Kilometer, verbrauchte Kalorien und die Fahrzeit angezeigt bekommt. Außerdem kann man hier das Höhenprofil und die gefahrene Strecke auf der Karte betrachten. Ansonsten kann man im Kalender jeden Trainingstag einsehen und somit wird automatisch festgehalten, an welchem Tag man wie und wo gefahren ist usw.
Wählt man oben das Garmin Edge aus, in meinem Fall die Abbildung des Edge 1030 Plus, bekommt man zusätzliche Funktionen zum Gerät geboten. Hierbei gibt es jedoch einige Spielereien, von denen für mich persönlich vor allem der Fahrradalarm wichtig ist. Diesen kann ich nämlich direkt über das Smartphone aktivieren, sobald ich mich weiter vom Rad entferne. Wird ein Diebstahl festgestellt, schlägt das Edge 1030 Plus Alarm, der darauf, solange Alarm schlägt, bis man den Alarm am Smartphone deaktiviert hat oder diesen am Navi mithilfe des vorher festgelegten PIN deaktiviert hat.
Natürlich bietet das Garmin Edge in Verbindung mit dem Smartphone die Möglichkeit, dass man z. B. über einen angehenden Anruf benachrichtigt wird und der Kalender des Smartphones wird, sofern bei der Einrichtung zugestimmt, miteinander synchronisiert. Praktisch ist auch die Unfall-Benachrichtigung, welche über das Smartphone eingerichtet wird, dabei kann man genau bestimmen, welcher Kontakt eine Notfallbenachrichtigung erhalten soll, sofern das Garmin Edge einen Unfall erkennen konnte. Diese Funktion ist bei mir standardmäßig beim Rennradfahrer aktiviert, doch beim Mountainbike muss man dies manuell aktivieren, sofern gewünscht. Wählt man dies aus, erscheint jedoch der Hinweis, dass es hierbei aufgrund der hektischen Bewegungen im Gelände zu Fehlalarmen kommen kann, daher würde ich es hier eher deaktivieren, denn hier löst der Alarm nach meinem Test echt schon sehr leicht aus.
(App: 4 von 5 Punkten)