Bose QuietComfort 35
TEIL 2
Tragekomfort
Mit knapp über 300 Gramm gehört dieser Kopfhörer zwar nicht in die Kategorie „leicht“, aber Bose schafft es den Anpressdruck so niedrig zu halten, dass das Gewicht am Kopf schnell wieder vergessen wird. Die Ohrpolster verfügen über eine Silikonschicht zur passiven Lärmreduzierung.
Die Ohrhörer lassen sich nach knapp mehr als 90 Grad drehen und können sich so an alle Kopf- und Ohrenformen bestens anpassen. Die Polsterungen sind angenehm weich und umschließen die Ohren sehr gut. Auch bei Brillenträgern gibt es bezüglich Tragekomfort keinerlei Probleme, jedoch wird der Noise Cancelling etwas schwächer, da die Ohrhörer nicht mehr komplett aufliegen. Die Veränderungen sind aber dennoch sehr niedrig und nicht dramatisch. Bei warmen Temperaturen bekommt man ein warmes Gefühl an den Ohren, was sich aber wohl oder übel nicht vermeiden lässt.
(Tragekomfort: 5 von 5 Punkten)
Klang
Klanglich hat mich der Bose QC35 doch etwas positiv überrascht. Der Fokus liegt natürlich auf Noise Cancelling und das hat man beim Vorgängermodell deutlich am Klang gemerkt. Die Bässe sind druckvoll, die Mitten detailreich und die Höhen brillant, allerdings kann sich das durch eine andere Musikrichtung wieder schnell ändern. Pop von Adele oder Enrique Iglesias „Somebody’s Me“, Danity Kane „Damaged“ funktionieren wie oben beschrieben sehr gut. Auch bei Rap und Hip-Hop liefert der QC35 ein ausgewogenes Klangbild, die Bässe kommen prägnant und voll, so wie es die Musik vorgibt. Bei rockigeren Nummern, in meinem Fall von Nickelback und Muse, tut sich der QC35 etwas schwer. Die Bässe wirken etwas gedämpft, die Höhen glänzen, aber die Frequenzbereiche sind wiederum zu mittenlastig. Neu ist zudem die Klangkorrektur bei leisem Hören, so werden bei leisem Musikhören die Höhen und Bässe leicht angehoben, da das menschliche Gehör bei leisem hören diese Frequenzen auch deutlich leiser wahrnimmt. Die Sprachwiedergabe ist außerdem ausgezeichnet. Alles in allem klingt der QC35 sehr dynamisch ohne gleich aufdringlich zu wirken.
(Klang: 4 von 5 Punkten)
Ausstattung
Gegenüber dem Vorgängermodell QC25 wurde bei der QC35 ein integrierter Akku verbaut. Das hat einen Nachteil aber mehrere Vorteile. Der Nachteil besteht darin, dass der Akku von einem Benutzer nicht selbst austauschbar ist. Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass mit USB-Anschluss geladen wird, welche man heutzutage fast überall findet. Bei Reisen müssen auch keine Batterien mitgeschleppt werden, wie bei der QC25. Der Hersteller gibt rund 20 Stunden Akkulaufzeit an, im Praxistest kamen wir sogar bei „normaler“ Lautstärke auf 26 Stunden. Bose verspricht sogar bis zu 40 Stunden Laufzeit ohne Bluetooth-Verbindung, wir kamen auf knappe 38 Stunden, was ebenfalls positiv überraschte. Der Akkustand kann auch – in dem man den Ein-Ausschieberegler nach rechts schiebt – abgefragt werden. Beim Einschalten gibt der Q35 auch den Stand des Akkus bekannt und auch die damit verbundenen Geräte. Der Kopfhörer kann mit maximal zwei Geräten gleichzeitig verbunden werden. Test Bluetooth-Reichweite: ohne jegliche Hindernisse war ab 22 Metern Schluss, mit Rigipswänden knappe 12 Meter.
Nicht nur das Produkt selbst muss überzeugen, auch eine gute Ausstattung gehört zum Gesamtpaket.
Mit einem schwarzen Transportetui wird das Headset sicher geschützt. Ein 1,2 Meter von 3,5mm auf 2,5mm Klinkenkabel, sowie USB-Kabel (30,5cm) bieten schon mal eine große Möglichkeit, den QC35 mit vielerlei von Audiogeräten zu verbinden. Der Kopfhörer kann mit dem Abspielgerät per Bluetooth 4.0 mit aptX, NFC oder Kabel verbunden werden. Sehr positiv fand ich auch den Flugzeugadapter, die im Transportetui in eine separate Aussparung eingeklickt werden kann und somit nicht verloren gehen kann. Auf der Rückseite des Etuis ist ein Stoff bis zur Hälfte angebracht, um kleine Sachen zu verstauen, wie zum Beispiel ein kleines Notizbuch. Dasselbe, nur etwas kleiner auf in der inneren Seite für das verstauen der Kabel.
Noise-Cancelling
Das eigentliche Hauptaugenmerk ist die Geräuscheunterdrückung. Mit jeweils zwei Mikrofonen pro Hörerseite werden die Umgebungsgeräusche aufgenommen und ein Gegensignal erzeugt, so werden die entsprechenden Frequenzen praktisch auf null gebracht und es herrscht Ruhe. Das funktioniert bei monotonen, tiefen Frequenzen erheblich gut. Das Rattern des Zuges oder das Rauschen des Flugzeugs werden vollständig ausgeblendet. Sirenen, Pfeifen, Piepsen und normale Stimmen werden zwar nicht ganz „ausgelöscht“, werden aber durchaus sehr gut gedämpft. Aber Vorsicht, nicht jeder verträgt die Noise-Cancelling-Technik, so empfehlen wir vor dem Kauf eine Probe des QC35. Das Telefonieren funktioniert ausgesprochen gut. Mit zwei weiteren Mikrofonen erzielt der Hersteller eine Richtwirkung und damit eine bessere Sprachverständlichkeit. Der Tonempfänger nimmt auch keine Umgebungsgeräusche wahr.
(Ausstattung: 5 von 5 Punkten)
App
Neu hinzugekommen mit der Q35 ist die Verbindung mit Bose Connect App. Darin lassen sich die verbundenen Geräte verwalten. Man kann aber auch dem Kopfhörer einen individuellen Namen geben. Sehr gut finde ich die Möglichkeit einen Timer für das automatische Abschalten des Kopfhörers einzustellen. Man vergisst doch gerne mal beim Ablegen des QC35 den Ein- und Ausschieberegler zu benützen, aber auch beim Einschlafen eine sehr nützliche Funktion. Die Sprachansage kann zudem mit der App auf Englisch oder Deutsch umgestellt werden.
(App: 4 von 5 Punkten)