Narwal Freo Z10 Ultra

TEIL 2
Stromversorgung | Akku |
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Akku-Art | Li-Ionen (6.400 mAh) |
Navigation | Lasersensor, binokulare RGB-Kameras mit AI-Objekterkennung, Ultraschallsensoren, strukturiertes Licht |
Farbe | Grau; Alternativ auch in weiß verfügbar |
Lautstärke | zwischen 50 bis 67 dB (je nach eingestellter Saugstufe) |
Hauptbürste | eine einseitig gelagerte und konische Welle mit Borsten und Gummilippen |
Form | klassische runde Form mit zwei Seitenbürsten |
Betriebszeit | für max. 300m2 |
Saugleistung | 18.000 Pascal |
Maße | Saugroboter: 35,00 cm x 10,9 cm (Durchmesser x Höhe), Reinigungsstation: 46 x x43 x 39cm (H x B x T) |
Gewicht | 4,5 kg Saugroboter 12,2 kg Reinigungsstation |
Lieferumfang | Narwal Freo Z10 Ultra Saugroboter Reinigungsstation Zwei Seitenbürsten Netzkabel für die Dockingstation Reinigungsmittel Staubbeutel Ersatzstaubbehälter HEPA-Filter Bedienungsanleitung |
Ersteinrichtung und Inbetriebnahme
Die Ersteinrichtung des Narwal Freo Z10 Ultra erfolgt unkompliziert und wird durch die kostenlose App „Narwal Freo“ Schritt für Schritt erläutert.
Nach dem Auspacken des Saugroboters, der Absaugstation und des restlichen Zubehörs müssen teilweise noch einige Verpackungselemente entfernt werden. Dazu zählen insbesondere Schutzfolien und Schaumstoffelemente, die dem Transportschutz dienten. Die beiden Seitenbürsten müssen noch montiert werden. Dies ist unkompliziert, da die Bürsten entsprechend der Farbmarkierung entweder am orangenen oder lilafarbenen Befestigungspunkt angebracht werden. Narwal liefert erfreulicherweise Ersatzteile direkt mit: Neben einem zusätzlichen Staubbeutel sind auch ein Ersatzfilter für den Staubauffangbehälter sowie ein weiterer Staubbehälter aus Kunststoff enthalten.





Der Staubauffangbehälter ist, wie bei vergleichbaren Modellen anderer Hersteller, direkt im Saugroboter integriert. Ein Wassertank ist bei diesem Modell nicht vorhanden, da die Reinigung der Wischpads über die Reinigungsstation erfolgt. Diese befeuchtet die Pads entsprechend. Die Montage und das Befüllen eines Wassertanks entfallen somit. Die beiden Wischpads sind bereits angebracht und können magnetisch abgenommen werden.
Vor dem ersten Einsatz des Saugroboters ist eine Einrichtung über die App erforderlich. Dabei wird ein Firmware-Update durchgeführt, das sowohl Verbesserungen als auch Fehlerkorrekturen beinhaltet. Darüber hinaus ist es notwendig, die Ladestation, bzw. in diesem Fall die Reinigungsstation, am gewünschten Ort im Haus aufzustellen. Dies ermöglicht es dem Roboter, die Station zu finden, seinen Akku wieder aufzuladen und die Wischpads nach Bedarf zu reinigen und zu trocknen.






Die Einrichtung und Einbindung des Narwal Freo Z10 Ultra erfolgt unkompliziert über die kostenlose App „Narwal Fee App“, die für Android im Google Play Store und für iOS im Apple Store verfügbar ist. Die App führt Sie Schritt für Schritt durch den Einrichtungsvorgang. Nachdem Sie das Gerät ausgepackt und den Saugroboter auf die angeschlossene Reinigungsstation gestellt haben, können Sie ihn über den oberen Anschaltknopf am Turm einschalten.
Zunächst ist eine Registrierung beziehungsweise die Erstellung eines Accounts erforderlich. Hierfür werden lediglich eine gültige E-Mail-Adresse und ein selbst definiertes Passwort benötigt. Im Anschluss daran sind einige Zugriffsrechte zu bestätigen, woraufhin die Seite zur Suche nach einem Saugroboter aufgerufen wird. Dort kann der gewünschte Saugroboter ausgewählt werden, woraufhin die App nach wenigen Sekunden den Narwal Freo Z10 Ultra anzeigt. Anschließend wird der Roboter ausgewählt und mit dem heimischen WLAN verbunden, indem das entsprechende Passwort eingegeben wird.




Im Anschluss stellt die App eine Verbindung zum Saugroboter her und konfiguriert das Gerät entsprechend. Nach erfolgreicher Einrichtung und Inbetriebnahme ist es ratsam, den Akku des Narwal Freo Z10 Ultra vollständig aufzuladen.
(Ersteinrichtung und Inbetriebnahme: 5 von 5 Punkten)
Reinigungsleistung und Navigation
Die Reinigungsleistung des Narwal Freo Z10 Ultra ist ausgezeichnet. Dies wird durch die verbesserte KI-Software zur Optimierung der Reinigungsleistung erreicht. Narwal hat dafür einen leistungsstarken Dual-Chip verbaut, der die sogenannte NarMind- und Freo-Mind-Mode-2.0-Pro-Technologie unterstützt.
NarMind ermöglicht es dem Freo Z10 Ultra, seine Reinigungsstrategie intelligent an die Art der Verschmutzung anzupassen. Erkennt er beispielsweise mit seinen Sensoren verschüttetes Wasser, fährt er den Bereich im Gitternetz ab. Bei trockenem Schmutz hingegen erhöht er die Saugleistung. Dank Freo Mind Mode 3.0 Pro lernt der Saugroboter kontinuierlich dazu, um seine Reinigungstrategie zu optimieren. Erkennt er beispielsweise, dass der Flur stets besonders verschmutzt ist, reinigt er diesen Bereich gründlicher und intensiver. Neben der Saugleistung wird auch die Intensität der Mop-Reinigung angepasst.
Der Narwal Freo Z10 Ultra unterstützt außerdem die adaptive Reinigung, die KI-gestützt ist. Mithilfe der DirtSens-Technologie erkennt der Roboter Verschmutzungen und reinigt so lange, bis der Raum beziehungsweise Bereich sauber ist. Beispielsweise hat er bei mir zunächst den Eingangsbereich gesaugt und gleichzeitig gewischt. Anschließend hat er die beiden Wischmopps gereinigt und drei weitere Male nur gewischt, bis die Fliesen wirklich sauber waren. Dies war auch am schmutzigen Wasser ersichtlich, das der Narwal Freo Z10 Ultra herausgeholt hat.
Saugleistung
Nun wollen wir die einzelnen Funktionen genauer betrachten, beginnend mit der Saugfunktion. Diese ist beachtlich, denn im höchsten Saugmodus erreicht sie bis zu 18.000 Pa. Es gibt zwar Modelle von Roborock und Dreame mit einer noch höheren Saugleistung, aber diese Leistung ist für den Alltag absolut ausreichend. Der Narwal Freo Z10 Ultra liefert ein sehr sauberes Reinigungsergebnis. Ich habe den automatischen Freo-Modus verwendet, der die Saugleistung an den jeweiligen Bodenbelag anpasst. Man kann jedoch auch manuell eine Saugstufe wählen, wobei die Saugleistung je nach Modus stark variiert. Im leisesten Modus ist der Saugroboter zwar sehr leise, aber die Saugkraft ist gering, sodass kleine Steine oder Staub nicht effektiv aufgenommen werden. Mit steigender Saugstufe wird der Saugroboter zwar lauter, aber nicht extrem laut. Einen deutlichen Unterschied hört man in der Stufe „sehr saugstark“, da hier der Motor deutlich hörbar ist, aber mit 18.000 Pa am stärksten und alles aufsaugt.
Der Narwal setzt auf eine einseitig gelagerte und angetriebene Hauptbürste, die aus Borsten und Gummilamellen besteht. Diese Konstruktion verhindert effektiv, dass sich Haare verfangen. Die Haare werden durch die konisch ausgeführte Bürste zur seitlichen Absaugung geleitet. Sollten sich dennoch Haare verfangen, werden diese spätestens bei der Absaugung in der Reinigungsstation im Staubbehälter gesammelt. Interessant sind außerdem die einklappbaren Seitenbürsten. Nachdem der Narwal Freo Z10 Ultra den Rand gereinigt hat, klappt er diese einfach nach hinten weg, sodass der Staub nicht versehentlich in den Wischbereich gelangt. Dies geschieht jedoch nicht elektronisch, sondern durch die spezielle Ausführung der Seitenbürsten. Im nicht angetriebenen Zustand klappen diese einfach zusammen und werden nach hinten geschoben, sodass die Borsten nicht stören.
Zu den Schwächen des Narwal Freo Z10 Ultra zählt die Eckreinigung. Da dem Modell ausfahrbare Seitenbürsten fehlen, erreicht es Ecken nicht vollständig, sodass dort Staub zurückbleibt. Dieses Problem tritt bei allen Modellen auf, denen der ausfahrbare Arm fehlt. Nutzern, denen dies wichtig ist, wird daher ein Modell mit dieser Funktion empfohlen. Beim Befahren von Teppichen erhöht der Narwal Freo Z10 Ultra seine Saugkraft auf das Maximum, um möglichst viel Schmutz zu entfernen. Dies gelingt dem Saugroboter gut, jedoch gibt es Modelle, die eine noch höhere Reinigungsleistung auf Teppichen erzielen.
Bei durchgehender Nutzung der Wischfunktion war ich mit dem Reinigungsergebnis sehr zufrieden. Die Böden waren deutlich sauberer.
Wischfunktion
Ein besonders praktischer und wichtiger Aspekt des Narwal Freo Z10 Ultra ist die Möglichkeit, seine beiden Wischpads um bis zu 12 mm anzuheben. Dadurch kann er kurzflorige Teppiche problemlos mit den angebrachten Pads beim Saugen überfahren. Bei Hochflorteppichen müssen die Wischpads jedoch entfernt werden, da der Roboter diese nicht automatisch mit den Wischpads überfährt. Die beiden Wischplatten können nicht vollautomatisch abgelegt werden, sondern müssen bei Hochflorteppichen manuell entfernt werden.
Ein hervorragendes Merkmal ist die rechtsseitig ausfahrbare Wischplatte, da der Narwal Freo Z10 Ultra dadurch auch beim Befahren mit dieser Wischplatte bis an den Rand wischen kann. Dies konnte ich in meinem Haushalt sehr gut beobachten, da zusätzlich die Silikonfuge an den Rändern gereinigt wurde, was sonst nicht der Fall ist. Die dreieckigen Moppplatten neutralisieren den toten Bereich, den runde Wischplatten nicht beseitigen würden, da diese den Bereich vollständig am Heck abdecken. Die Wischplatten rotieren zudem mit 180 Umdrehungen pro Minute und werden mit bis zu 800 Gramm auf den Boden angepresst, was zu einer effektiven Bodenreinigung führt.
Obwohl der Narwal Freo Z10 Ultra nicht über einen integrierten Wassertank verfügt, wird die Feuchtigkeit permanent geregelt, um eine gleichmäßige Befeuchtung zu gewährleisten. Die Feuchtigkeitsstufe wird dabei automatisch an den jeweiligen Bodenbelag angepasst. Im automatischen Freo-Modus werden die Wischmopps nach jedem gereinigten Raum gereinigt. Alternativ kann die Reinigung auch nach 8, 10 oder 12 m² aktiviert werden.
Die Reinigung der beiden Mopps erfolgt in der Station und wird dem Verschmutzungsgrad entsprechend angepasst. Dank Dirt-Sense wird die Temperatur der Moppreinigung je nach Verschmutzung angepasst: von 45 °C bei leichten Verschmutzungen über 60 °C bei fettigen Flecken bis hin zu 75 °C bei einer Tiefenreinigung. Dies hat in meinem Test stets einwandfrei funktioniert, sodass die Mopps auch nach mehreren Wochen nicht unangenehm riechen. Zusätzlich zum Auswaschen mit heißem Wasser werden die Mopps am Ende der Reinigung mit 40 °C warmer Luft getrocknet. Es ist stets darauf zu achten, dass der Frischwassertank gefüllt und der Schmutzwassertank leer ist. Andernfalls wird die Reinigung der Mopps nicht abgeschlossen, und diese bleiben schmutzig und entwickeln einen unangenehmen Geruch.
Die Funktion der Sterilisation des Wischwassers mittels Elektrolyse hat mich besonders beeindruckt. Diese lässt sich als Nutzer über das längliche Fenster an der Vorderseite der Station beobachten. Der Effekt der Blasenbildung ist visuell ansprechend, jedoch kann die Sterilisation des Wassers nicht durch den Nutzer, sondern nur durch eine Laborprüfung verifiziert werden. Die Wischfunktion des Narwal Freo Z10 Ultra ist ausgezeichnet und überzeugt durch die gründliche Reinigung des Bodens mit warmem Wasser.
Bei der Reinigung stehen insgesamt drei Routinen zur Verfügung: Schnellreinigung, Grundreinigung und Freo-Modus. Im Schnellreinigungsmodus erfolgt die Reinigung am schnellsten, da alle Bereiche einmalig gereinigt werden. Die Grundreinigung dauert etwas länger, da zunächst gesaugt und anschließend gewischt wird. Der Freo-Modus ist der gründlichste, aber zugleich längste Reinigungsmodus. Hier wählt der Saugroboter die Saugstärke und Wischfeuchte automatisch und saugt zunächst, während er gleichzeitig wischt. Anschließend reinigt er den Mopp, bis das Wasser nicht mehr schmutzig ist, was sehr häufig und lange dauern kann. In diesem Fall muss der Wassertank möglicherweise zwischendurch befüllt werden, da dieser in der Regel vollständig verbraucht wird.
Navigation
Die erste Schnellkartierung erfolgt beim Narwal Freo Z10 Ultra mithilfe des 3D-LiDAR-Sensors. Dieser Vorgang erfolgt zügig, da der Roboter alle Räumlichkeiten einmal umfassend durchfährt. Das Ergebnis wird anschließend in der App angezeigt und stellt eine sehr präzise Karte dar, die nur wenige Anpassungen erforderte. Lediglich die offene Küche musste mit dem Wohn-/Esszimmer zusammengeführt werden, da diese vom Roboter separat erfasst wurde. Zudem wurden die Räumlichkeiten benannt. Die Bodenbeläge (Holzboden und Fliesen) wurden erstaunlicherweise bereits korrekt erkannt, und auch Möbelstücke wurden teilweise bereits korrekt eingefügt.
Bei der ersten Reinigung konnte ich feststellen, dass der Narwal Freo Z10 Ultra über eine ausgezeichnete Navigationsleistung verfügt. Er bewegt sich strukturiert und systematisch voran, was eine effiziente Reinigung ermöglicht. Zur Navigation nutzt er sowohl seinen 3D-LiDAR-Sensor an der Oberseite als auch die binokulare RGB-Kamera mit KI-basierter Objekterkennung. Bei schlechten Lichtverhältnissen, beispielsweise in dunklen Räumen, schaltet er zusätzlich die Beleuchtung an der Vorderseite der Kameraeinheit ein, um Objekte jederzeit erkennen und umfahren oder in der App melden zu können. Narwal setzt dabei auf die sogenannte „TwinAI Dodge“-Obstacle Avoidance, die über 200 verschiedene Objekte erkennen kann.
Wenn die Sensoren Hindernisse erkennen, ist zu beobachten, dass sich der Saugroboter diesen langsamer und vorsichtiger nähert. Dies ist jedoch nicht ungewöhnlich, da dieses Verhalten auch bei anderen bekannten Modellen zu finden ist. Die Hindernisserkennung funktioniert bisher sehr gut. Lediglich bei sehr kleinen Gegenständen oder Schnürsenkeln kann es vorkommen, dass diese, wenn sie vom Schuh entfernt sind, angesaugt werden.
Analog zu vielen Konkurrenzprodukten erkennt auch der Narwal Freo Z10 Ultra Teppiche mithilfe der an der Unterseite angebrachten Sensoren. Daher erhöht der Saugroboter beim Befahren von Teppichen automatisch die Saugleistung. Wird die Wischfunktion genutzt, hebt der Roboter die Wischplatten entsprechend, wie bereits erwähnt, um 12 mm an.
Die Navigation des Narwal Freo Z10 Ultra ähnelt der von Saugrobotern der Marken Roborock, Dreame, Neato und anderen. Nach dem Start des Reinigungsvorgangs befeuchtet der Roboter seine Wischplatten, falls eine Wischfunktion gewünscht ist. Anschließend fährt er in den zu reinigenden Raum und beginnt die Reinigung an der Wand oder in der Ecke. Dabei fährt er zunächst gegen den Uhrzeigersinn entlang der Wände und reinigt den äußeren Bereich des Raumes. Sobald dieser Bereich gereinigt ist, fährt er den inneren Teil des Raumes in geraden Bahnen ab, sofern keine Hindernisse vorhanden sind. Sollten Hindernisse vorhanden sein, umfährt er diese automatisch und setzt die Reinigung in Bahnen fort.
Als Nutzer können Sie während des Reinigungsvorgangs jederzeit in der App live verfolgen, welche Bereiche der Saugroboter bereits gereinigt hat. Dies wird Ihnen anhand der dargestellten Linien in den Räumen veranschaulicht. Sollten Sie im ersten Reinigungsvorgang feststellen, dass der Roboter an einem oder mehreren Punkten Schwierigkeiten hatte oder Gefahr läuft, sich dort festzufahren, können Sie in der App die Bereiche bestimmen, die er beim Reinigen nicht mehr befahren soll. In unserem Fall war dies nicht notwendig, da bei uns keine derartigen Stellen vorhanden waren.
Die Sorge, dass der Narwal Freo Z10 Ultra versehentlich Treppen hinunterfällt, ist unbegründet. Um dies zuverlässig zu verhindern, hat Narwal, wie auch andere Hersteller, den Unterboden des Saugroboters mit mehreren Absturzsensoren ausgestattet. Diese Sensoren, die am Rand angebracht sind, erkennen einen Abgrund oder Höhenunterschied und sorgen dafür, dass der Roboter stoppt und die Kante entlang fährt. Durch diese Sensoren kann es jedoch, wie bei zahlreichen anderen Saugrobotern, zu Problemen mit Teppichen kommen. Befindet sich beispielsweise ein weißer Boden unter einem dunklen, kurzhaarigen Teppich, könnte es vorkommen, dass die Sensoren dies als Abgrund interpretieren und der Roboter somit nicht über oder auf den Teppich fährt. Da wir einen Parkettboden aus Eiche haben, ist der Kontrast anders, sodass es bei uns zu keinem Problem kam.
Hindernisüberwindung
Neben präziser Navigation ist auch die zuverlässige Überwindung von Hindernissen ein entscheidendes Kriterium für Saugroboter. Neben Teppichen stellen auch Übergangsleisten zwischen Räumen sowie diverse Gegenstände potenzielle Hindernisse dar. Die Wischplatten des Narwal Freo Z10 Ultra lassen sich anheben, wodurch der Roboter auch kurzflorige Teppiche befahren kann, trotz der angebrachten Wischplatten. Dank der guten Antriebstechnik kann der Roboter Höhenunterschiede von bis zu 2 cm überfahren. Bei Hochflorteppichen hat er jedoch Schwierigkeiten, da sich die beiden Seitenbürsten im Teppich verfangen können, was zu einer Blockierung oder einem Abbruch der Reinigung führen kann.
Die neuesten Flaggschiffmodelle von Dreame und Roborock sind mit neuen Technologien ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, größere Höhenunterschiede mithilfe seitlicher Arme zu überwinden. Diese Funktion sowie die automatische Ablegevorrichtung für die Wischplatte fehlen hier, jedoch kosten diese Modelle auch mehrere hundert Euro mehr. Ob diese Funktionen tatsächlich benötigt werden, ist individuell zu entscheiden.
(Reinigungsleistung: 4,5 von 5 Punkten)
App
Neben der Steuerung über die App, auf die ich im Folgenden eingehen werde, können Sie den Roboter mit den grundlegenden Funktionen direkt am Gerät bzw. an der Station steuern. Direkt am Roboter befindet sich ein Ein-/Ausschalter, über den Sie die Reinigung starten bzw. pausieren können. Über die direkt daneben liegende Home-Taste senden Sie den Roboter zur Reinigungsstation zurück.
An der Basisstation befindet sich ein großes, modernes Display mit insgesamt vier Tasten. Eine integrierte Kindersicherung verhindert eine unbeaufsichtigte Bedienung durch Kinder. Über die Tasten und verschiedene Kombinationen können Sie, ähnlich wie im Inneren des Deckels, zahlreiche Befehle ausführen. Dazu zählen beispielsweise das Starten der Reinigung, die Moppreinigung, der Wechsel in den Freo-Modus, das Pausieren der Reinigung, das Zurückfahren zur Station usw. Es ist jedoch nicht möglich, den Saugroboter per Befehl von der Station fahren zu lassen, um die Reinigungsstation oder deren Schale zu reinigen. Dies muss manuell erfolgen.
Die umfangreiche und übersichtliche Steuerung erfolgt über die kostenlose Narwal Freo-App. Diese App ist innovativ und übersichtlich aufgebaut, was ich als sehr positiv empfinde. Wie bei anderen Herstellern benötigt man zwar einige Zeit, um sich mit der App vertraut zu machen und alle Einstellungsmöglichkeiten zu erfassen, dies liegt jedoch am Funktionsumfang. Sollte eine Funktion nicht direkt auffindbar sein, steht eine Suchfunktion zur Verfügung, die ich als sehr hilfreich empfinde, da sie die Suche nach bestimmten Einstellungen vereinfacht.
Nach der Verbindung des Narwal Freo Z10 Ultra mit der App wird der Nutzer zur Startseite geleitet. Dort sind zwar noch keine Einstellungen möglich, jedoch kann direkt auf die Tastenkürzel zugegriffen werden. Über diese Funktion lässt sich die Reinigung schnell starten, ohne ein Untermenü aufrufen zu müssen. So können beispielsweise Staubsaugen und Wischen direkt ausgewählt werden. Im Menü des Roboters wird dem Nutzer direkt die Hauptkarte mit der Auswahl aller Reinigungsmodi angezeigt. Hier können beispielsweise Wischen & Saugen, Saugen nach dem Wischen, nur Saugen, nur Wischen sowie weitere Optionen je nach gewünschter Funktion welche der Saugroboter ausführen soll, ausgewählt werden.





Auf dieser Seite besteht die Möglichkeit, die Karte direkt zu bearbeiten, Bodenbeläge zu ändern, Räumlichkeiten umzubenennen und Sperrzonen einzurichten. Das umfangreiche Einstellungsmenü wird durch Antippen des Symbols mit den drei Linien in der oberen rechten Ecke geöffnet. Besonders hervorzuheben ist der Freo-Modus, in dem die Tiefenreinigung für stark verschmutzte Bereiche aktiviert werden kann. Im Freo-Modus lässt sich außerdem die maximale Anzahl der Wischdurchläufe festlegen (einmal, zweimal, dreimal oder KI). Letztere Option kann, wie bereits erwähnt, lange dauern und erfordert das mehrmalige Auffüllen des Wassertanks. Ebenso können die Saugkraft, die Wischfeuchte und der Sorgfältigkeitsgrad eingestellt werden. Standardmäßig ist alles auf KI eingestellt, was bei mir gut funktionierte. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, feste Werte zu wählen.
Im Punkt „Reinigen“ können alle Einstellungen bezüglich der Wischfunktion vorgenommen werden. Beispielsweise lässt sich festlegen, nach wie vielen Quadratmetern die Wischplatten gereinigt werden sollen, ob der Wischvorgang ausgeführt werden soll und in welcher Reihenfolge die Räume gereinigt werden sollen. Im Anschluss folgen die Allgemeinen Einstellungen. Hier habe ich den Nicht-Stören-Modus aktiviert und auf 22:00 bis 08:00 Uhr eingestellt. In dieser Zeit erfolgt keine Absaugung, die Sprachansagen der Station sind stummgeschaltet und das Display ist deaktiviert. Zudem kann hier der Hochebenenmodus aktiviert werden, der ab 2.000 Höhenmetern sinnvoll ist, da hierdurch die Lüfterleistung für eine bessere Reinigung erhöht wird. Weiterhin kann hier die Kindersicherung aktiviert werden.
Die Dockingstation verfügt bereits werkseitig über alle wichtigen Funktionen. Zusätzlich habe ich die automatische Staubbeutel-Bakterienkontrolle aktiviert. Diese Funktion trocknet den Staubbehälter und den Staubbeutel mithilfe von Luft, um die Entstehung von Bakterien zu verhindern. Des Weiteren ist das intelligente, temperaturgesteuerte Wischsystem werkseitig aktiviert.






In den Einstellungen befindet sich außerdem die Option „Familie mit Haustieren“. Hier kann festgelegt werden, ob Katzen, Hunde oder beides im Haushalt leben, und entsprechende Einstellungen vorgenommen werden. Ebenfalls vorhanden ist eine Übersicht der Verbrauchsmaterialien, die anzeigt, wann welche Komponenten gewartet oder ausgetauscht werden müssen. Für mich persönlich ist die KI-Hindernisvermeidung besonders wichtig. Hier habe ich die Funktion „Real Foto“ aktiviert, die mir bei der Kartendarstellung einen Hinweis mit Bild zum Hindernis anzeigt.






Sie sehen bereits, dies ist nur ein Teil der Funktionen beziehungsweise Einstellungen. Diese sind sehr umfangreich und erfordern eine gewisse Einarbeitung. Grundsätzlich sind jedoch die wichtigsten Einstellungen bereits korrekt vorgenommen. Bei Bedarf sind selbstverständlich Anpassungen möglich.
Kartenerstellung
Wie jeder aktuelle Saugroboter mit einem Laserdistanzsensor (LDS) erstellt auch der Narwal Freo Z10 Ultra vor der ersten Reinigung und währenddessen eine sehr präzise Karte der vorhandenen Räumlichkeiten. Besonders hervorzuheben ist die Schnellkartierungsfunktion, die es dem Roboter ermöglicht, innerhalb von etwa zehn Minuten eine vollständige Karte eines Stockwerks zu erstellen. Anschließend kann die Karte direkt auf der Startseite eingesehen und bearbeitet werden. Die dargestellte 2D-Karte zeigt jedoch nur die Räumlichkeiten und sehr große Möbelstücke wie Betten oder Schränke. Für detailliertere Ansichten steht eine 3D-Ansicht zur Verfügung, die im Alltag jedoch nicht zwingend erforderlich ist.






Die Räumlichkeiten werden direkt im Anschluss an die Kartierungsfahrt automatisch unterteilt. Sollte dies, wie in meinem Fall aufgrund des großen Flurs, nicht optimal sein, kann dies direkt und sehr einfach geändert werden. Hierfür werden die entsprechenden Räume ausgewählt und auf „Zusammenführen“ geklickt. Ebenso können Räume, die fälschlicherweise zusammengeführt wurden, wieder getrennt werden. Gut finde ich, dass bis zu vier Karten gespeichert werden können, sodass der Roboter problemlos über mehrere Stockwerke eingesetzt werden kann. Dies hat jedoch einen entscheidenden Nachteil. Zum einen ist der Freo-Modus bei einer zweiten Etage nicht verfügbar, da hierfür die Reinigungsstation in der Nähe sein muss. Dies ist jedoch nicht möglich, da der Roboter keine Treppen fahren kann. Somit fällt auch die Wischfunktion für die komplette Etage weg, da er zwischendurch die Wischtücher wieder reinigen und befeuchten müsste, was hierbei nicht möglich ist. Daher macht die Mehretagenreinigung mit dem Narwal Freo Z10 Ultra eigentlich keinen Sinn, da es zu umständlich ist, ihn für jede Etage hochzutragen und dann jeden Raum einzeln reinigen zu lassen.
(App: 4,5 von 5 Punkten)
Lautstärke
Die Lautstärke des Narwal Freo Z10 Ultra ist sehr gut. Je nach gewählter Saugstufe gehört er zu den aktuell leisesten Saugrobotern auf dem Markt. Im Freo-Modus verwendet der Saugroboter in der Regel den Balancierten Modus, in dem die Lautstärke bei etwa 52 dB liegt. Alternativ bietet Narwal auch die Stufe „Leise“ an, die mit 50 dB nochmals etwas leiser ist. Allerdings wird hier der Schmutz nicht effektiv aufgesaugt. Im Modus „Stark“ sind es etwa 56 dB, während der Modus „Sehr Stark“ mit bis zu 67 dB deutlich lauter ist als die anderen drei Stufen. Es ist zu beachten, dass bereits 20 Dezibel mehr für eine Verdopplung der Lautstärke stehen. Somit ist die Lautstärke zwischen „Leise“ und „Sehr Stark“ fast doppelt so hoch. Mit der zusätzlichen Wischfunktion wird der Roboter nicht merklich lauter. Er arbeitet angenehm leise und kann somit ungestört im Hintergrund genutzt werden.
Die Lautstärke ist teilweise jedoch im Zusammenhang mit der Reinigungsstation zu erwähnen. Während die beiden Wischpads gereinigt werden und das Schmutzwasser in den Schmutzwassertank gepumpt wird, ist dies deutlich hörbar und dauert etwas über eine Minute. Darüber hinaus ist auch das Pumpen des Frischwassers zu den Pads hörbar. Beim Trocknen ist während des gesamten Prozesses ein durchaus hörbares, aber nicht störendes Summen zu vernehmen. Das Absaugen der Station ist mit fast 80 dB am lautesten, dies ist jedoch nur von kurzer Dauer und absolut vertretbar, da der Staub gründlich aus dem Staubbehälter abgesaugt werden muss.
(Lautstärke: 5 von 5 Punkten)
Akkulaufzeit
Narwal hat den Freo Z10 Ultra mit einem 6.400 mAh starken Akku ausgestattet. Dies ermöglicht dem Roboter, bei uns eine Fläche von etwa 90 m² ohne Zwischenaufladung zu reinigen. Im Anschluss war der Roboter noch zu etwa 50 % aufgeladen und wischte den Flur dreimal, sodass eine gründliche Reinigung gewährleistet war. Narwal gibt an, dass der Saugroboter bei voller Aufladung eine Fläche von rund 300 m² reinigen kann. Dieser Wert ist realistisch, wenn man den Roboter nur einmal saugen und wischen lässt. Im Freo-Modus, wie von mir verwendet, reduziert sich die Anzahl der Reinigungsdurchläufe entsprechend. Für die meisten Häuser oder Stockwerke ist dies jedoch ausreichend. Die vollständige Aufladung des Akkus des Narwal Freo Z10 Ultra dauert knapp zwei Stunden.
(Akkulaufzeit: 5 von 5 Punkten)