Huawei P30 lite
TEIL 2
Display | 6,15 Zoll IPS-LCD-Panel (19,3:9 Format) 2.312x 1.080 Pixel, Pixeldichte beträgt 415 ppi |
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CPU/GPU | HUAWEI Kirin 710 4x 2,2 GHz und 4x 1,7 GHz / Mali G51 |
RAM | 4 GB RAM |
Speicher | 128 GB |
Betriebssystem | Android 9 „Pie“ |
Haupt-Kamera | 48 MP Weitwinkelobjektiv, f/1.8 Blende; 8 MP Ultraweitwinkelobjektiv und 2 MP Bokeh-Objektiv mit LED-Blitz. Mit Autofokus und Digital-Zoom. |
Front-Kamera | 24MP f/2.0 Blende; Digital-Zoom |
Anschlüsse | USB-Typ-C Anschluss |
Akku | 3340 mAh mit Schnellladefunktion, nicht austauschbar |
Konnektivität | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, 2,4 und 5 GHz, Mobilfunknetz bis 4G, Bluetooth 4.2 (aptX und aptX HD, NFC, GPS, A-GPS, GLONASS, BeiDou |
Abmessungen (LxBxH) | 152,9 mm x 72,7 mm x 7,4 mm |
Gewicht | 159 Gramm |
Lieferumfang | HUAWEI P30 lite Schnellstart-Anleitung Ladegerät 18 Watt Kopfhörer (In-Ear) SIM-Werkzeug USB-Typ C Ladekabel Schutzfolie |
Performance
Der Beiname verrät schon, dass es sich beim Huawei P30 lite um eine abgespeckte Version der P30 Serie handelt. Logischerweise kann daher das P30 lite, nicht mit den beiden anderen Geräten der P30-Serie mithalten. Doch dies ist man sich vor dem Kauf eigentlich schon bewusst. Beim Prozessor handelt es sich nämlich um denselben, wie er bereits im Huawei Mate 20 lite verbaut wurde. Dennoch hat man hier ein zum Teil besser ausgestattetes Gerät, was hier verbessert wurde, verrate ich euch unter anderem in diesem Abschnitt.
Der verbauten CPU (Prozessor) ist der von Huawei selbst entwickelte 64-Bit CPU Kirin 710. Dabei handelt es sich um einen Achtkern-Prozessor mit einer Taktfrequenz von bis zu 2,2 GHz. Genauer gesagt Takten vier der Rechenkerne mit maximal 2,2 GHz (Cortex A73) und die anderen vier mit bis zu 1,7 GHz (Cortex A53). Dem CPU stehen insgesamt 4 GB RAM zur Verfügung. Wie üblich ist im Prozessor auch der GPU Mali G51 integriert, welcher mit bis zu 650 MHz taktet.
Das System läuft im Alltagsbetrieb bei normalen, nicht allzu anspruchsvolle Anwendungen schnell und ohne Ruckeln. Nur sehr selten konnte ich minimale Verzögerungen feststellen. Dies merkt man z. B. wenn man gerade viele Apps geöffnet hat oder die leichte Verzögerung, bis die Tastatur nach dem Aufrufen erscheint. Im Klaren sollte man sich beim Huawei P30 lite natürlich sein, dass man mit diesem Smartphone nur einfache Programme bzw. Spiele ausführen kann. Bei anspruchsvolleren Anwendungen wie z. B. dem rechenintensiv Spiele muss man somit die Grafikeinstellungen runter regeln und somit auf Details, die Konturenglättung usw. verzichten.Von der Leistung liegt das Huawei P30 lite knapp hinter dem von mir bereits getesteten Huawei Mate 20 lite, jedoch knapp vor dem Huawei P Smart 2019.
Wie bei jedem Smartphone welches ich teste, habe ich natürlich auch beim Huawei P30 lite einige Benchmarktests durchgeführt. Dabei schnitt das neue P 30 lite wie folgt ab: Bei Antutu konnte es im Test einen Wert von 129.585 erreichen und bei Geekbench 4 kam es beim Single-Core Test auf 1540 und beim Multi-Core Test auf 5445 Punkte.
Mit einem internen Flash-Speicher von 128 GB ist das Huawei P30 lite für ein Einsteiger- bis Mittelklasse-Smartphone sehr gut bestückt. Hier ist bei vielen anderen Herstellern bereits bei max. 64 GB Ende. Laut AndroBench erreicht das Huawei P30 lite direkt nach dem Neustart beim Lesen von Daten vom integrierten Speicher 277 MByts/s und beim Schreiben sind es 152 MByte/s. Sollte man aufgrund vieler Apps, Bilder und Videos mehr Speicher benötigen, dann kann man in den SIM-Karten-Slot zusätzlich zur Nano-SIM-Karte eine Micro-SD Speicherkarte um bis zu 512 GB einlegen und somit den Speicher problemlos erweitern. Abzüglich des Betriebssystems und den bereits vorinstallierten Apps bleiben von den 128 GB knapp 105 GB frei zur Verfügung.
Für den geforderten Preis ist die Ausstattung des P30 lite ganz gut. Klar handelt es sich hier nicht um die beste Hardware, aber für ein „lite“ Gerät, ist der Prozessor und der interne Speicher sehr gut bemessen. Die neue Generation des Prozessors für Mittelklasse-Smartphones, welcher auf den Namen Kirin 720 hört, wird frühestens gegen Mitte des Jahres (Juli) erwartet.
(Performance: 3,5 von 5 Punkten)
Display
Das IPS-LCD Display beim Huawei P30 lite besitzt wie bereits erwähnt eine Diagonale von 6,15 Zoll, was knapp 16 cm entspricht. Beim Vorgänger dem Huawei P20 lite war es noch ein 5,84 Zoll Display. Trotz des neuen größeren Displays ist das neue P30 lite nur minimal größer geworden. Dies liegt unter anderem an dem noch einmal deutlich schmaleren unteren Bereich am Display. Dieser ist nun knapp 4 mm breit. Somit ist das P30 lite nur knapp 0,5 mm Höher, 0,16 mm breiter und 0,12 dicker geworden.
Die Bildschirmauflösung entspricht einer Full HD+ Auflösung (Full-High-Defination+), was in Zahlen 2312 x 1080 Pixel entspricht. Daher kommt man beim 6,15 Zoll großen Display auf insgesamt 2.496.960 Bildpunkte und eine Pixeldichte von 415 ppi. Das ist zwar weniger als bei dem ein oder anderen Smartphone, denn diese kommen teils mit einer etwas höheren Pixeldichte und somit einem etwas schärfer Display daher. Im Alltag dürften die meisten unter euch jedoch keinen Unterschied feststellen. Somit kann man auch hier ganz klar beim sehr genauen betrachten des Displays weder die einzelnen Bildpunkte sehen, noch Unschärfen feststellen.
Wie bereits erwähnt kommt beim P30 lite nur kein OLED-Display zum Einsatz, was man sich jedoch in dieser Preisklasse denken kann. Hier setzen nämlich so gut wie alle Hersteller auf ein IPS-Panel, was keinesfalls schlecht ist. Ein IPS-Display bietet zwar keinen so hohen Schwarzwert und somit Kontrast, wie ein OLED-Display. Dennoch gefällt mir das Display sowohl im Indoor-, als auch Outdoor-Einsatz ganz gut. Die Farben werden sehr gut und mit angenehmer Schärfe dargestellt. Lediglich im Outdoor-Einsatz könnte die max. Bildschirmhelligkeit nich etwas höher sein, denn diese liegt bei max. 456 Candela pro Quadratmeter. Klar gibt es hier noch hellere Kandidaten, doch es gibt ebenso auch zahlreiche schlechtere.
Die hohe Blickwinkelstabilität des Displays stellt mich ebenfalls sehr zufrieden. Hier kann ich selbst beim sehr Schrägen betrachten, problemlos den Inhalt auf dem Display ablesen. Übrigens ein kleiner Tipp, diejenigen unter euch, die kein Fan von dem Notch sind, diese kann man in den Einstellungen unter: Anzeige/ weitere Anzeigeeinstellungen/ Notch ausblenden.
(Display: 3,5 von 5 Punkten)
Akku
Huawei hat dem P30 lite einen 3.340 mAh großen Akku spendiert. Dieser ist somit zwar deutlich keiner als bei den beiden anderen P30-Geräten, dafür wiederum besitzt es zum einen ein kleineres Display. Zum anderen kommt das IPS-Display mit deutlich weniger Strom als das OLED-Display, wie es im P30 Pro zum Einsatz kommt aus.
Ich habe in meinem Alltagstest oft mit der Kamera Bilder aufgenommen, gelegentlich während der Zugfahrt kurze Spiele gespielt und immer wieder mal war ich im Netz unterwegs. Anschließend hatte ich immer noch gut 35 % Akku-Ladung übrig. Somit muss man zwar das Smartphone am Abend laden, damit man sicher durch den nächsten Tag kommt. Aber selbst wenn man es nicht am Abend laden kann, sollte die Akkulaufzeit ausreichen, sodass die meisten Anwender je nach Nutzungsverhalten problemlos 1,5 bis 2 Tage das P30 lite am Stück nutzten können.
Ist der Akku leer, wird dieser mit dem in der Verpackung beiliegenden 9 Volt/2 Ampere (18 Watt) Netzteil und dem USB-Typ-C Ladekabel aufgeladen. Dank der Schnellladefunktion war bei mir das Huawei P30 lite nach 30 Minuten auf 35 % aufgeladen. Bis der Akku voll aufgeladen wurde, vergingen knapp 110 Minuten. Somit benötigt man für eine komplette Akku-Aufladung nicht einmal 2 Stunden.
(Akku: 4,5 von 5 Punkten)
Kamera
Das Huawei P30 lite ist das erste Mittelklasse-Smartphone, welches der Konzern mit einer Triple-Kamera auf der Rückseite ausgestattet hat. Bisher war dies lediglich den teuren Geräten vorbehalten. Die Hauptkamera setzt sich somit aus einem 48-Megapixel-Weitwinkel (f/1.8 Blende), einem 8-Megapixel-Ultra-Weitwinkel- und einem 2-Megapixel-Bokeh-Objektiv zusammen. Ob bei den beiden anderen Objektiven ebenfalls eine f/1.8 Blende zum Einsatz kommt, gibt Huawei leider nicht an.
Um die 48 Megapixel nutzen zu können, muss man jedoch den „AI-Modus“ die künstliche Intelligenz ausschalten. Zudem ist mit 48 Megapixel kein Zoom möglich. Um den vorhanden zweifachen Zoom der mit dem Huawei P30 lite möglich ist nutzen zu können, muss man entweder den AI-Modus aktivieren oder oben rechts im Zahnrad die Auflösung auf 12 MP reduzieren. Diese 12 MP-Auflösung wird jedoch eigentlich ebenfalls über den 48-MP Hauptsensor erstellt. Hierfür wird lediglich die Auflösung von 8.000 x 6.000 Pixel auf 4.000 x 3.000 reduziert und somit entspricht dies einem digitalen Zoom und nicht einem optischen Zoom. Jedoch ermöglicht die Möglichkeit des zweifachen Zooms dennoch die Möglichkeit für besondere Bilder.
Leider besitzt das Huawei P30 lite wie bereits das Mate 20 lite keinen optischen Bildstabilisator (OIS) sondern lediglich einen elektronischer Stabilisator (EIS), welcher bei Videoaufnahmen genutzt wird.
Bei gutem Licht gelingen mit dem Huawei P30 lite ganz gute Bilder, jedoch gelingt dies inzwischen den meisten Mittelklasse-Smartphones sehr gut. Den Unterschied stellt man dann in der Regel am stärksten bei schlechteren Lichtverhältnissen fest. So merkt man vor allem bei Aufnahmen in der Nacht mit Straßenbeleuchtung, dass dabei weniger Details und eine geringere Schärfe vorhanden sind.
Aktivere man den bereist erwähnten „AI-Modus“, reduziert sich zwar die Auflösung von 48 MP auf 12 MP, doch ehrlich gesagt reichen die 12 Megapixel, welche standardmäßig eingestellt sind völlig aus. Somit kann man in den meisten fällen die „KI“ aktiveren, denn damit holt man in den meisten Fällen mehr aus den Bildern heraus. Im KI-Modus erkennt die Software automatisch das Motiv und wählt passende Szenen oder besser gesagt nimmt Einstellungen vor, damit die Bilder noch besser werden vor. Daher werden hier die Farben, der Kontrast und die Belichtung automatisch geregelt bzw. angepasst. Insgesamt kann die Kamera 22 verschiedne Kategorien wie z. B. essen, Pflanzen usw. erkennen. Das Ergebnis sind ein kräftiger Grünton in den Blättern der Bäume und Pflanzen und ein schöner blauer Himmel.
Meiner Meinung nach wird im KI-Modus jedoch weiterhin die Farbsättigung via Software zu sehr erhöht, sodass die Bilder zu unnatürlich wirken. Da dieses unnatürlich vielen gefällt und die meisten ihre Bilder sowieso via Instagram usw. bearbeiten, ist dies natürlich für diejenigen eine praktische Funktion. Wozu ich absolut raten kann, ist die KI-Funktion beim Fotografieren von Lebensmitteln zu deaktivieren. Hier ist die Farbsättigung nämlich oftmals einfach viel zu übertrieben.
Videos können mit der Hauptkamera nicht in 4K aufgenommen werden. Hier muss man sich mit einer maximalen Auflösung von Full-HD mit 60 fps zufriedengeben. Zudem können Videos mit einer 16-facher Zeitlupe (480 fps) aufgenommen werden, dabei gilt jedoch zu beachten, dass die Auflösung auf 1280 x 720 (720p) reduziert wird. Beim Zoomen während der Aufnahme ist mir aufgefallen, dass man hier sehr stark den Wechsel zwischen den Objektiven bemerkt. Dies bekommen machen anderen Hersteller deutlich besser hin. Nicht nur die Hauptkamera kann Fotos mit Bokeh-Effekt aufnehmen, sondern auch die mit 24-Megapixel f/2.0 Blende auflösende Frontkamera ermöglicht diese Art von Selfie-Aufnahmen. Ich persönlich bin jedoch kein Fan von dem Standard eingestellten Beauty-Effekt, daher rate ich persönlich dazu, diesen abzuschalten. Ansonsten gelingen mit der Selfie-Kamera ganz gute und zufrieden stellende Aufnahmen.
Die Frontkamera ermöglicht Video-Aufnahmen in max. Full-HD mit 30 Bilder pro Sekunde. Bei Dunkelheit und umschalten auf die Front-Kamera, schaltet die Kamera-Software automatisch auf der Porträt-Modus und ändert den Rahmen um das Live-Bild von Schwarz auf Weiss. Dadurch wir z. B. das Gesicht automatisch aufgehellt und zudem wird das Display als Blitzlicht genutzt.
(Kamera: 3,5 von 5 Punkten)
Software
Huawei hat das P30 lite mit dem Google-Betriebssystem Android 9 Pie ausgestattet. Darüber legt das Unternehmen wie üblich die Benutzeroberfläche EMUI. In diesem Fall in der Version 9.0.1. Beim Sicherheitspatch handelt es sich leider noch um die Version vom März 2019, daher ist dieser nicht ganz so aktuell.
Die EMUI Oberfläche gefällt mir wie bei den bisher von mir getesteten Huawei-Devices sehr gut. Das System läuft dank dem 4 GB RAM Arbeitsspeicher schnell und ohne ruckeln. Mein Hauptkritikpunkt bei der Software des Huawei P30 lite ist, dass hier sehr viele Apps von dem Funktionsumfang doppelt vorinstalliert sind. So habe ich z. B. um Aufnahmen (Fotos und Videos) die ich mit der Kamera gemacht habe drei Möglichkeiten diese anzusehen. Entweder über Galerie, Google Fotos und Video. Weiter geht es bei E-Mails, den hier gibt es neben der E-mail App noch Gmail. Die doppelten Apps kommen daher zustande, dass Huawei neben den eigenen Apps auch noch die von Google installiert bzw. muss, da diese das System zur Verfügung stellen. Die Bloatware von Huawei (Apps die nicht gelöscht werden können) halten sich im Großen und Ganzen in Grenzen. Daher lassen sich die meisten der vorinstallierten Apps deinstallieren.
Beim Huawei P30 lite ist das Einstellungsmenü und insgesamt 15 Untermenüs eingeteilt. Hier hab ich inzwischen das Gefühl, als würden hier immer mehr Untermenüs dazu kommen, denn beim Mate 20 lite waren es immerhin noch 12 Menüpunkte. Wer bereits schon einmal ein Huawei Smartphone sein eigenen nennen konnte, wird sich hier weiterhin gut zurechtfinden. Alle anderen, die bisher ein anderes Android Smartphone oder iPhone besaßen, werden sich jedoch auch nach einigen Tagen problemlos mit dem System auskennen und sich schnell zurechtfinden. Sollte man zufällig mal eine Einstellung, die man sucht nicht finden, kann man diese einfach in der Suchfunktion ganz oben eingeben. Weiterhin gibt es wie bisher von den anderen von mir getesteten Huawei Geräten bekannt einige nützliche Gestensteuerungen wie z. B. die einfache Screenshot-Funktion. Damit kann man durch das Streichen mit drei Fingern von oben nach unten über das Display einen Screenshot erstellen. Es gibt natürlich noch weitere interessante Funktionen, die allesamt mit Text und einem Beispielvideo erklärt werden.
(Software: 4 von 5 Punkten)