Huawei FreeBuds 3
TEIL 2
Art | True-Wireless In-Ear Kopfhörer |
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Kategorie | Bluetooth Kopfhörer (Bluetooth 5.1) |
Farbe | Schwarz |
Akku | integriert, Lithium-Polymer-Akku Akku Ohrhörer: 4 h Akku Ladecase: 16 h Gesamt: 20 h |
Gewicht | 57 g (Ohrhörer und Ladebox) 9 g (beide Ohrhörer) 48 g (Ladebox) |
Material | Kunststoff |
Konnektivität | BT/BLE Dual-Mode Bluetooth 5.1 SoC; Audio-Codec: SBC und AAC |
Lautsprechertyp | Dynamische Treiber mit einer Größe von 14,0 mm (links und rechts) |
Frequenzbereich | keine Angaben |
Lieferumfang | Huawei FreeBuds 3 True Wireless Kopfhörer (2 Stk.) Ladebox USB-Typ-C-Ladekabel Benutzerhandbuch usw. |
Tragekomfort
Der Tragekomfort der Huawei FreeBuds 3 ist soweit sehr gut, diese sitzen sehr sicher im Ohr, ohne dabei unangenehm zu drücken. Bei vielen mit Silikon-Tips ausgestatteten In-Ear Kopfhörer hat man das Problem, dass man sich diese ins Ohr drücken muss und diese bei der falschen Größe nicht sicher halten oder sogar erst nach der Zeit herausrutschen. Dies hat man so bei den Huawei FreeBuds 3 definitiv nicht, denn diese bleiben auch nach dem lockeren Einsetzen an Ort und Stelle.
Für den sportlichen Einsatz kann man die Huawei FreeBuds 3 auf jeden Fall ebenfalls verwenden, denn der Halt ist auch hier sehr gut, sodass man sich hier bei dem Großteil aller Übungen keine Sorgen machen muss, dass die Ohrhörer aus den Ohren herausfallen.
(Tragekomfort: 4 von 5 Punkten)
Bedienung
Mit der Bedienung der Kopfhörer aus dem Hause Huawei bin ich weniger zufrieden. Dies liegt nicht daran, dass man hier auf eine Touch-Bedienung setzt, sondern daran, dass man als iOS – Nutzer, anders als Android-Nutzer, nicht die Belegung der Funktionen verändern kann. Das wäre ja soweit nicht schlimm, wenn man über die Touchsteuerung alle wichtigen Funktionen steuern könnte, doch dem ist im Falle der Huawei FreeBuds 3 leider nicht so. Als iOS-Nutzer kann man nur auf die voreingestellten Funktionen via Touch zugreifen: Ein Doppeltipp auf die linke Seite, schaltet nämlich das aktiv Noise Cancelling an bzw. wieder aus, auf der rechten Seite wiederum, führt ein doppeltes Antippen dazu, dass man zum nächsten Titel in der Playlist gelangt. Daher lohnen sich die Huawei FreeBuds 3 für iPhone-User definitiv weniger, als für Android bzw. Huawei Nutzer.
Android-User können nämlich die Funktionen bzw. die Belegung verändern. Um dies jedoch zu machen, muss man sich die kostenlose App Namens „AI Life“ aus dem GooglePlay Store herunterladen. Anschließend muss man natürlich zudem die Huawei FreeBuds 3 mit dem Smartphone koppeln. Dazu drückt man, während die beiden Ohrhörer im Ladecase eingesetzt sind, den kleinen Soft-Button an der rechten Seite des Ladecase, worauf dieses die Ohrhörer in den Pairing-Modus versetzt. Nun kann man die Kopfhörer wie gewohnt in den Bluetootheinstellungen suchen und mit der Verbindung fortfahren bzw. diese werden einem im entsprechenden Fenster in der App angezeigt, worauf man diese mit dem Smartphone koppelt.
Huawei-Nutzer, auf deren Smartphone das aktuelle EMUI 10 installiert ist, haben hier jedoch einen weiteren Vorteil, denn hier geht das Koppeln noch einfacher. Hier lassen sich die Kopfhörer genauso einfach wie die Apple AirPods mit einem iPhone koppeln. Öffnet man das Ladecase neben einem Huawei-Smartphone erscheint direkt ein Pop-up Fenster, durch welches man mit einem simplen Tippen auf die Bestätigung beide Geräte miteinander verbindet.
Anschließend kann man als Android-User in der AI Life App auf der Startseite der Huawei FreeBuds 3 im Menüpunkt „Verknüpfungen“ die Belegung der Touch-Bedienung verändern. Hier stehen dann folgenden Belegungen zu Auswahl: Wiedergabe/nächster Titel; Wiedergabe/Pausieren; Sprachassistenten aktivieren; aktive Geräuscheunterdrückung ein-/ausschalten; keine Aktion. Von diesen Funktionen kann man dann die zwei, die man selbst am häufigsten nutzen möchte wählen und auf die entsprechende Seite setzen. Dies ist zwar soweit ok, doch ich persönlich reguliere gelegentlich über meine Kopfhörer direkt die Lautstärke, was hier ebenso wenig geht, wie wenn ich einen Titel zurückspringen möchte. Hier haben andere Hersteller daher ein besser durchdachtes Bedienkonzept.
(Bedienung: 3 von 5 Punkten)
Klang
Huawei verspricht mit den FreeBuds 3 einen großartigen Klang, der absolut überzeugen soll. Viele Details zu den technischen Daten verrät Huawei jedoch nicht, daher gibt es hier keine genauen Angaben zum Frequenzgang usw. Verraten wird lediglich, dass je Ohrhörer ein dynamischer 14 mm Treiber verbaut wurde. Etwas überraschend fand ich jedoch die unterstützten Audio-Codecs, denn neben Standard SBC, wird lediglich AAC unterstützt und nicht wie ich es persönlich erwartet hätte aptX. Dies ist soweit komisch, da sich die Kopfhörer eigentlich eher für Android bzw. Huawei-Nutzer eigenen, da nur hier der volle Funktionsumfang geboten wird, aber die Hersteller hier nicht auf AAC, sondern eigentlich auf aptX setzen.
Wie bereits erwähnt, sitzen die Huawei FreeBuds 3 mehr oder weniger luftig in den Ohren, bieten aber einen überraschend guten und festen sitzt, bei dem nichts in den Ohren drückt. Der Klang, der ins Trommelfell gelangt, ist durchaus als ausgewogen und Transparent zu Beschreiben. Die Stärken liegen hier definitiv in den Bässen, die soweit mit einem guten Tiefgang und mit einem satten Fundament daher kommen. Die Höhen gefallen mir soweit auch, da diese luftig nach oben sind und sauber wiedergegeben werden. Schwachpunkt bei den Huawei FreeBuds 3 sind somit leider die Mitten, diese können sich leider nicht gegenüber den anderen Tönen durchsetzen, sodass das gesamte Klangbild etwas verloren geht bzw. zu schlank ausfällt.
Bei der Sprachverständlichkeit verspricht Huawei wiederum kristallklare Gespräche, welche dank des integrierten Huawei Kirin A1 Chip ermöglicht werden. Dieser soll völlig automatisch die störenden Hintergrundgeräusche herausfiltern, was für eine exzellente Gesprächsqualität sorgen soll. Soweit hat Huawei hier auch definitiv nicht zu viel versprochen, denn bei der Nachfrage während meiner Testtelefonate konnten sich meine Gesprächspartner keineswegs über eine schlechte Übertragungsqualität beschweren. Somit macht das verwendete active Noise Cancelling hier eine vorbildliche Arbeit, sodass man auch unterwegs in einer etwas lauteren Umgebung problemlos über die FreeBuds 3 telefonieren kann. Positiv fand ich die Sprachqualität sogar beim stärkeren Wind wie z. B. während des Radfahrens. Hier nahmen meine Gesprächspartner kein störendes Rauschen wahr, sondern konnte mich dennoch gut und klar verstehen.
Auch wenn die Huawei FreeBuds 3 zumindest für Android Smartphones keinen hochwertigen Audio-Codecs unterstützt, sorgt der verbaute Kirin A1 Chip mit der Unterstützung von Bluetooth 5.1 für eine sehr geringe Latenz. Sprich die Verzögerung zwischen Ton und Bild beim Ansehen von YouTube Videos usw. ist so gering, dass man diese eigentlich nicht wahrnehmen kann.
(Klang: 3,5 von 5 Punkten)
Ausstattung
ANC
Huawei hat die FreeBuds 3 mit aktive Noise Cancelling ausgestattet. Hier ist mir negativ aufgefallen, dass dieses beim Hinzuschalten für einen deutlich Anstieg des Rauchpegels sorgt. Dies kommt funktionsbedingt von den dafür zuständigen, an der Außenseite angebrachten Mikros, die den Klang (Umgebungsgeräusche) aufnehmen und diesen mit einer Gegenfrequenz neutralisieren. Dadurch resultiert wie bei vielen anderen ANC Kopfhörern, egal ob In-Ear oder Over-Ear ein höheres Grundrauschen. In der App kann man an einem Android-Smartphone via Drehregler einstellen, dass bestimmte Frequenzen mehr und andere weniger durchgelassen werden. So kann man z. B. das Ganze so einstellen, dass man trotz ANC, die eventuell für einen selbst wichtigen Durchsagen am Bahnhof hören kann, während die anfahrenden, bzw. durchfahrenden Züge kaum bzw. weniger hörbar sind. Dies erfordert jedoch etwas Zeit, die man sich beim ersten Mal an einem Bahnhof nehmen muss, damit man den richtigen Dreh heraus hat.
Insgesamt macht das active Noise Cancelling zwar eine ganz gute Arbeit, doch bauartbedingt kann dies durch die offene Bauweise nicht so sehr überzeugen wie bei einem In-Ear Kopfhörer mit ANC und Silikonaufsätzen. Schließlich schotten die Silikon-Einsätze bei herkömmlichen In-Ear Kopfhörer schon deutlich besser ab, als die luftigen Huawei FreeBuds 3 und Apple AirPods. Das ANC versucht jedoch, die Umgebungsgeräusche dennoch zu eliminieren, was soweit aber nicht komplett gelingen kann, da diese durch die kleinen Lücken zwischen Ohr und Kopfhörer ins Trommelfell gelangen können.
Akku & Ladecase
Das flache und kompakte Ladecase kann wie bereits erwähnt entweder über den USB-C-Anschluss, als auch via Ladepad durch das einfache auflegen aufgeladen werden. Wer zudem z. B. ein Huawei P30 Pro oder ein anderes Smartphone besitzt, welches die sogenannte „Reverse Charging“ Funktion besitzt, kann das Case sogar durch das Auflegen auf der Rückseite aufladen. Kleiner Tipp, mit diesen Smartphones kann man sogar die meisten elektrischen Zahnbürsten aufladen, falls man mal z. B. bei der Partnerin oder dem Partner ist, aber das Ladegerät vergessen hat.
Huawei verspricht mit den FreeBuds 3 eine Laufzeit von bis zu 4 Stunden. Ich persönlich konnte hier jedoch mit teilweise aktivem ANC knapp über 3 Stunden Laufzeit erreichen, was leider nicht gerade viel ist. Jedoch kann man wie für True Wireless Kopfhörer üblich, die Ohrhörer mehrmals über das Ladecase aufladen. Im Falle der Huawei FreeBuds kann man dies sogar viermal machen, sodass man auf zusätzliche knapp 16 Stunden Musikwiedergabe kommen kann. Insgesamt sollen somit bis zu 20 Stunden möglich sein, wobei ich hier eher von 17 bis 18 Stunden ausgehen würde, da diese Laufzeit natürlich von der eingestellten Lautstärke und auch davon abhängt, wie oft ihr ANC aktiviert habt. Bis die Ohrhörer komplett aufgeladen wurden, vergeht knapp eine Stunde, was somit absolut in Ordnung geht.
Bluetooth & Signalqualität
Bei der Verbindungstechnologie setzt Huawei auf den Hauseigenen Kirin A1 Chip, der mit der weltweit ersten zertifizierte BT/BL Dual-Mode Bluetooth 5.1 SoC Technologie arbeitet. Dieser Chip garantiert laut Huawei eine stabile, schnelle und präzise Audio- und Videosynchronisation. Das Letzteres soweit absolut zustimmt, habe ich euch ja bereits unter dem Punkt “Klang “ beschrieben. Doch wie schaut es mit der Bluetooth-Verbindung aus. Diese gestaltet sich wie bereits erwähnt, unter Huawei Geräten sehr einfach und schnell. Einmal das Case aufklappen und schon werden einem alle Akku-Stände angezeigt und durch ein einfaches Bestätigen sind die Geräten miteinander gekoppelt. Bei allen anderen Android- und iOS-Geräten ist dies zwar etwas aufwendiger, aber keinesfalls kompliziert. Einfach den seitlich Knopf am Case drücken, und schon kann man die Kopfhörer über die Bluetooth-Einstellungen suchen und verbinden.
Im Praxistest bieten die Huawei FreeBuds 3 zum Smartphone (bei mir ein iPhone X) eine stabile und gute Reichweite von bis zu 12 Metern im Haus. Im Freien wiederum ist die Reichweite höher, mach jedoch wenig Sinn, da sich kaum jemand mehrer Meter ohne Blick auf sein Smartphone entfernen wird, außer man hat ein großes Grundstück und ist im Garten unterwegs.
App
Das Koppeln der Kopfhörer mit dem Smartphone habe ich euch ja bereits Beschrieben. Daher möchte ich euch nun die AI Life App näher beschreiben, bzw. erklären, was man damit alles machen kann.
Nach dem Starten der App werden euch alle verbunden Geräte angezeigt, bei mir sind dies jedoch lediglich die FreeBuds 3. Klickt man hier auf die Kachel, gelangt man in deren Menü. Direkt im oberen Abschnitt wir euch hier, eine Abbildung der Ohrhörer zusammen mit dem Case dargestellt. Direkt darunter wiederum steht das Fenster (Verbunden) da die Ohrhörer mit meinem Smartphone in diesem Fall meinem Gigaset GS290 verbunden sind. Klickt man hier auf Einstellungen, gelangt man auf eine weitere Seite, welche die verfügbaren Mediengeräte und die derzeit verbunden anzeigt. Hier ist eigentlich nur das Zahnrad oben rechts wichtig oder ihr klickt auf das derzeit verbundene Gerät (die FreeBuds 3) denn dann gelangt ihr in das Untermenü, bei dem ihr eigentlich nichts verändern müsst, jedoch jederzeit wählen könnt ob AAC unterstützt wird, oder Telefonanrufe usw. ermöglicht werden sollen.
Zurück auf dem Start-Bildschirm sieht man direkt unter dem eben erwähnten Menüpunkt die Akku-Restkapazitäten in Prozent von jedem einzelnen Gerät. Sprich, den vom Ladecase und den beiden Ohrhörern getrennt. Links darunter folgt das Menü „Verknüpfungen“, welches ich euch bereits unter Bedienung näher erklärt habe. Rechts daneben folgt das Untermenü Rauschunterdrückung, bei dem man, sofern aktiviert (geht auch über die App) die Intensität des ANC regulieren kann. Hier ist anfangs auf jeden Fall etwas herum probieren angesagt, bis man den idealen Wert findet. Schließlich gibt es hier keine Skala oder einen Wert, sondern einfach ein stufenloser Drehregler.
Zu guter Letzt handelt es sich bei den beiden Letzten Abschnitten um „Hilfe“ und „Aktualisieren“. Letzteres dient dazu, ein eventuelles Update für die Kopfhörer zu suchen und dieses dann hierüber zu installieren. Der Punkt Hilfe wiederum, ist bei allen Fragen hilfreich, die ihr zu den Kopfhörern hab. Solltet ihr z. B. ein Problem damit haben, kann es durchaus sinnvoll sein erst hier nachzulesen.
(App: 3,5 von 5 Punkten)